unsere stationen im krüger - pafuri gate - shingwedzi camp - letaba camp (2x) - satara - skukuza (2x) - crocodile bridge - berg en dal - pretoriuskop - phabeni gate

haziview - good's window - blyde river canyon - nelspruit - johannesburg
wir haben den süden des legendären krüger national parks vor vier jahren schon einmal besucht. nach wunderbaren safaris durch die serengeti, das okavangodelta und andere parks, waren wir damals vom krüger eher enttäuscht. der park war damals voller besucher, auf den teerstrassen verkehrten limousinen und tiere hatten wir nur selten entdeckt. nun wollten wir dem grössten park im südlichen afrika nochmals einen besuch abstatten, um eventuell unsere vorurteile und meinungen zu ändern. eine woche hatten wir eingeplant, zehn tage sind wir schlussendlich geblieben. es war vom feinsten. die osterferien waren zu ende, und der park war leer.


der krüger nat. park ist mit 19700 km2 fast halb so gross wie die schweiz. er ist 360 km lang und bis zu 80 km breit. er ist in drei regionen aufgeteilt. im norden hat es grosse baum- und buschbestände. die fahrt durch die mit mopane-, marula-, baobab-, und akazienbäumen bewachsene savanne, entlang von wasserführenden flüssen ist einzigartig. fast alle strassen im norden sind naturstrassen und verleihen einem richtiges wildlife feeling. wir sind stundenlang gefahren, ohne ein anderes auto zu kreuzen. da der norden fast 500 kilometer von johannesburg und anderen städten entfernt liegt hat es weniger besucher als im südlicheren teil. aus unerklärlichen gründen hat es dafür im norden weniger wildtiere. wir haben dort weniger grosswild gesehen, dafür spezielle kleine kreaturen wie chamäleon, verschiedene schlangen, besondere vögel und echsen.


dieser ca. 3.00 meter lange südafrikanische felsen phyton hat sich auf der strasse aufgewärmt. wir konnten uns nur kurz neben ihm aufhalten, ehe er im busch verschwand. er hat doch eine grösse, mit der er einem erwachsenen menschen gefährlich werden kann. wenn er am richtigen ort zupacken würde und sich um einen körperteil wickeln könnte hätte man zu wenig kraft um sich alleine zu befreien. auf seinem speiseplan stehen junge antilopen, paviane und sonstige affen, und alles andere was sich in der grösse eines feldhasen bewegt. wir bleiben definitiv im auto...
im offiziellen "map of the krugerpark" hat es eine checkliste in der die 50 hauptsäugetiere und die 100 häufigsten vogelarten aufgeführt sind. irgendwann haben wir auch mal angefangen, unsere kreuzchen zu verteilen und haben am schluss fast zwei-drittel aller vögel entdeckt. diesen woodland kingfisher haben wir an den flussläufen des nordens mehrmals gesichtet. der vogelstrauss ist mit 2.00 meter höhe der grösste, der kingfisher mit 8.00 cm einer der kleinsten vögel. von den big five haben wir den leoparden noch immer nicht gesehen. da es nicht allzuviele hat und sie vor allem nachtaktiv sind, sind sie schwer zu entdecken. der park beheimatet neben unzähligen huftieren, elefanten und nashörnern ca. 200 geparde, 2000 hyänen, 1000 leoparden, 2000 löwen und 350 wildhunde. mit den geparden hatten wir mehr glück, haben wir doch 6 exemplare entdeckt. in der dämmerung haben wir einen afrikanischen civet gesehen. eine mischung aus wildkatze, waschbär, dachs oder so. super niedlich. gibt es häufig, sieht man aber nicht viel. (aussage ranger)
jeden morgen um 5.30 war tagwache, damit wir rechtzeitig zum sonnenaufgang das camp verlassen konnten. es gibt zwei strategien, möglichst viele, oder spezielle tiere zu finden oder zu sehen. entweder man fährt sehr langsam (15-20 km/h) durch die gegend und sucht jeden meter nach tieren und kleinigkeiten ab. qualität statt quantität. oder man fährt so schnell und so viele kilometer im park ab, dass man immer wieder auf autos trifft, die still stehen weil sie vermutlich etwas entdeckt haben. diese leute haben uns am meisten strapaziert. sind wir immer mit abgestelltem motor an ein objekt herangerollt um es nicht zu vertreiben und konnten dann die tiere in aller ruhe beobachten. dann kommen diese kilometerfresser brausen mit hohem tempo heran und lassen den motor laufen, weil sonst die klimaanlage nicht mehr läuft. sie beziehen die beste position, schiessen ein bild, falls sie den geparden vor ihnen überhaupt entdecken und fahren dann sofort weiter. der nächste schauplatz wartet ja...
wir sind seit stunden unterwegs und haben gar nichts entdeckt. nicht einmal eine antilope, die es zu zehn tausenden gibt. wir haben in den dritten gang geschaltet und fahren schneller als sonst, um das gebiet zu wechseln. als wir an einem ca. 30 cm langen ästchen vorbei fahren, sehe ich noch im augenwinkel, dass es sich bewegt hat. sofort halte ich an und ... da liegt eine junge baumschlange (juvenile boomslang) in angriffsstellung/verteidigungsstellung auf der gravelroad und es gelingt mir einige fotos von ihr zu machen. ich bin begeistert und fasziniert zugleich von der schönheit dieser schlange. die baumschlange ist eher selten zu sehen, da sie sich meist im geäst grosser bäume aufhält. mit dem erwachsen werden verliert sie ihre bunte farbe und verändert sich in gelb braune farbtöne. ihr biss ist höchst giftig.

ohne behandlung innert 48 stunden führt ihr gift zum tod. es ist aber sehr selten, dass menschen von dieser schlange gebissen werden. wir haben noch eine zweite, erwachsene, grüne baumschlange entdeckt. aber ein heranbrausender, penetranter japaner hat sie in den tiefsten busch fliehen lassen.


der mittlere teil des parks um satara ist von buschsavanne geprägt, die mit einzelnen akazienbäumen versetzt sind. in dieser gegend sind viele huftiere wie zebras, giraffe, büffel, antilopen und gnus in grosser anzahl zu finden. und an diesen orten, an denen es viel zu fressen gibt, sind auch die raubkatzen anzutreffen. vier tage lang sind wir jeweils um 5.30 uhr aufgestanden um eventuell aktive löwen zu sehen.
in den morgenstunden von 6.00 - 8.30 uhr und abends wenn die sonne schon tiefer am himmel steht sind die chancen gross einen aktiven löwen zu entdecken. die restlichen 20 stunden des tages verschlafen sie unter einem schattigen baum und sind nicht zu entdecken. vermutlich sind wir an vielen liegenden löwen vorbei gefahren, die man im hohen gras nicht sieht. manchmal sind es sekundenbruchteile und den blick auf den richtigen busch, die entscheiden, ob man einen löwen entdeckt oder eben nicht. sie sind im gelbbraunen hohen gras nur schwer auszumachen, auch wenn sie sich bewegen. wenn man sie mal gesehen hat, kann man sie verfolgen und vielleicht überqueren sie die strasse oder kommen auf einem zu.

löwen entdeckt man meist dort, wo man sie nicht erwartet. wir sind auf einer geteerten verbindungsstrasse unterwegs mit regelmässigem verkehr. ich sollte dringend mal was loswerden, halte an und suche das gras ab. hier ist es sicher zum aussteigen, denke ich. aber da liegt ca. 7.00 meter neben der strasse ein junges löwenmännchen im gras und beobachtet uns.
der südliche teil des parks liegt nahe der zivilisation und ist problemlos in wenigen stunden von johannesburg erreichbar. deshalb wird er von vielen tourenanbietern und tagestouristen besucht. wir gaben dieser gegend den übernamen "wildlife part of disneyland". zu viele strassen sind für unsere verhältnisse geteert und jedermann kann seinen tiefergelegten bmw und mercedes ausfahren. diese grilltouristen fahren dann mit der erlaubten höchstgeschwindigkeit von grillplatz zu glacestand. das grösste vergnügen für uns ist dann, wenn einige limousinen und wohnwagen gruppen an uns vorbei brausen un dann kurze zeit später durch einen oder mehrere elefanten auf der strasse gestopt werden. dann nähern sich alle den tieren um ein gutes foto zu schiessen...aber wenn dann der elefant mit wippenden ohren und im laufschritt geradewegs auf den ersten personenwagen zusteuert, geht die grosse hektik los.


eine reihe von rückwärtslichtern geht an, autos werden gewendet und die huperei geht los. doch alle stehen zu nahe bei einander. und wir, da wir überholt wurden, am ende der kolonne, sitzen wie auf der tribüne und amüsieren uns herrlich...
wenn man mit abgestelltem motor auf der strasse steht, ignoriert einem der elefant meist. sie mögen es nur nicht, wenn man ihnen immer näher kommt, während sie fressen, oder wenn sie junge haben. wenn aber ein ausgewachsener bulle in "must" die strasse für sich beansprucht ist es empfehlenswert einen sicheren abstand zu halten. auch wenn er für eine halbe stunde vor einem herspaziert. wir haben ein auto gesehen, das von einem elefanten behandelt wurde... es hat ausgesehen wie wenn ein bulldozer darüber gefahren wäre.

schlussendlich haben wir neun nächte im krüger verbracht, weil wir spannende und schöne wildlife tage hatten. wir haben viel gesehen und die landschaft ist mancherorts wirklich traumhaft. vor allem entlang der wasserführenden flussläufe. auch wenn der krügerpark nicht mit der serengeti, dem okavango oder anderen grossen parks zu vergleichen ist, und manchmal ein bisschen an jurassic-park erinnert, lohnt sich ein besuch allemal. wir können den vor allem den norden wärmstens empfehlen. für alle die gerne tierfotos sehen, haben wir eine kleine auswahl zusammengestellt.

galerie krüger


wir lassen den krüger hinter uns und fahren an den nahe gelegenen blyde river canyon.


da der blyde river auf gut 2000 m liegt, packen wir zum ersten mal seit sechs wochen unsere langen pullis und den faserpelz aus. am abend ist es empfindlich kühl und sisca schläft sogar zum ersten mal in ihrem warmen daunenschlafsack. der camping ist ausgestorben und wird nur von den bolzi's und einigen pavianen bewohnt. obwohl wir uns mühe geben, wir sind ja neu, ist ein gemütliches zusammenleben nicht möglich. und nach dem unser neu ersteigertes toastbrot in affenhände gelangt ist,ist es vorbei mit dem frieden. ich trage, unter beobachtung neugieriger affenaugen einige hände voller mittlerer kiesel zusammen und bewaffne mich mit meiner neuen steinschleuder. und ihr könnt mir glauben, ich treffe unser abwaschbecken aus 7 metern entfernung bei jedem ca. dritten versuch. und wenn ich verfehle, dann wirklich nur knapp. und so lasse ich meinem können freien lauf und ich denke so mancher affe reibt sich noch heute den hintern. es hat gewirkt. die affen vergessen nicht. wir haben sie noch einige male aus sicherer entfernung gesehen, aber nahe kamen sie uns bis zur abreise nicht mehr.
viele gut markierte wanderwege führen durch abwechslungsreiches gebiet um den canyon. es gibt höhenwege die entlang der canyonkante führen, andere verlaufen entlang der zuflüsse durch regenwaldabschnitte zu idyllischen pools und wieder andere führen zum blyde river. da viele reisende nur zeit für die lookouts haben, sind wir alleine unterwegs und geniessen die ruhe und die tolle aussicht.

wir entscheiden uns für den leopardtrail. auf dieser mehrstündigen wanderung könne man oft fussabdrücke von leoparden im sand sehen. der weg ist landschaftlich sehr reizvoll, weil er durch alle vorgängig beschriebenen terrains führt. wir sehen viele vögel, affen und kleintiere, bis wir unweit von uns ein sehr lautes schnaufen und grollen warnehmen. ein ev. verletzter pavian, steinbock, oder doch etwas grösseres. wir wissen es nicht, wollte sich doch keiner von uns dem geräusch nähern um das rätsel zu lösen.
die anfahrt zum blyde river führt über eine art panoramastrasse, an der einige sehenswürdigkeiten und herzige dörfer mit schmucken kaffee's liegen. der verkehr ist gross und an vielen orten laden car chauffeure ihre gäste aus um souveniers zu kaufen oder kaffee zu trinken. umso erstaunter sind wir, dass niemand auf den wanderwegen unterwegs ist. den blyde river sollte man schon besuchen, wenn man in der nähe ist. man hat hier viele möglichkeiten und kann dem grossen touristenstrom an vielen orten aus dem weg gehen.
über die panoramastrasse fahren wir nach nelspruit in die zivilisation zurück. wir fühlen uns immer dann in der zivilisation, wenn wir mit unseren khakikleidern auffallen und die neueste mode in den shoppingcentern studieren können. wenn busy people's mit ihren handys an uns vorbei hetzen und uns mustern, wie wenn wir farmer wären, die zum monatlichen einkauf in die stadt kommen. wir können aber gut damit leben. nun sind wir bei nikki und urs häseli in johannesberg zu besuch.

sie haben uns sehr herzlich empfangen. wir bringen das auto auf vordermann, waschen, spielen mit ihren hunden, geniessen den pool und gehen einkaufen, bevor's dann nach mosambique zum tauchen geht. liebi grüessli und bis bald reto und fränzi



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