chipata - mfuwe - south luangwa / flat dog - chipata - peatauke - luanga bridge camp - chongwe - lusaka / eureka camp - mumbwa - mukambwi - kafue nord / lufupa - kafue süd / new kalala - itezhi tezhi dam - nanzhila - kalomo - livingstone / vic falls - kazungula - katima mulilo
wir haben lilongwe hinter uns gelassen und überqueren die grenze zu sambia auf dem weg nach chipata. chipata ist das tor zum south luangwa national park, der von hier aus über eine derzeit üble piste zu erreichen ist. in chipata kaufen wir mächtig ein damit wir genug verpflegung haben für die nächsten tage. denn in mfuwe gibt es nur das nötigste.
wir freuen uns riesig auf diesen park. hat er doch einen legendären ruf, man hat grosse chancen leoparden oder wildhunde zu sehen und die landschaft muss bestechend schön sein. dazu kommt noch, dass die camps direkt am luangwa fluss liegen mit atemberaubendem ausblick und dass gelegentlich wildtiere durchs camp ziehen. elefanten und hippos sind nächtliche dauergäste, löwen werden hingegen seltener gesehen. auf jeden fall haben wir vielversprechende tage vor uns.
die strasse von chipata in den south luangwa ist eine echte qual für unseren panko und wir leiden einige stunden mit ihm mit. wellblechpiste im ausgereizten stadium. würde uns nicht dieser spezielle ort erwarten, würden wir umkehren. jedem der von süden kommt empfehlen wir die petauke route. sie ist landschaftlich um einiges interessanter und die piste viel besser. die vibrationen auf der chipata route sind so stark, dass 10mm durchmesser schrauben in verschiedensten halterungen durchbrechen!!!
aber auch diese strasse bringen wir hinter uns und quartieren uns im flat dog camp ein, direkt am rande der sandbank des luangwas. sisca befreit das innere pankos vom mehligen bulldust, während ich einige stunden schrauben nachziehe und die halterung unseres luft kompressors flicke, die es während der fahrt abgerissen hat. den rest des tages verbringen wir auf unseren campingstühlen mit sicht auf den fluss, in der linken einen kühlen drink, in der rechten den feldstecher. es ist traumhaft schön inmitten der wildnis zu sein.


kurze zeit später kommt eine herde elefanten an der gegenüberliegenden flusseite ans wasser um zu trinken. wir können beobachten, wie sie trinken, sich gegenseitig bespritzen, baden und schlussendlich den fluss durchqueren, um ans unsrige ufer zu gelangen. wir sitzen da wie im kino vor der grossleinwand und lassen die elefanten neben uns vorbei ziehen in den busch hinters camp, wo sie ihr abendessen verspeisen. elefanten kennen eigentlich nur drei tätigkeiten...wandern, essen, trinken... sich hin und wieder der fortpflanzung widmen, aber dann wieder ...wandern, essen, trinken...und wenn man sie dabei nicht stört sind sie super friedliche, gemütliche dickhäuter.
mit einem holländischen paar und toni, einem verrückten chinesen, sind wir die einzigen gäste im camp. toni hat sein zelt einige meter neben uns aufgeschlagen. wir sind die einzigen beiden die unter den bäumen direkt am fluss stehen. der weg zu den toiletten ist etwas weit in der dunklen nacht, deshalb sind wir ein weiteres mal mehr als froh, dass wir urinflaschen dabei haben. dies ermöglicht uns, falls nötig, unseren flüssigkeitsüberschuss im auto loszuwerden in geschützter umgebung, ohne im dukeln durch das camp laufen zu müssen. denn schon kurz nach einbruch der dunkelheit kommen die ersten hippos ins camp um zu grasen und hyänen suchen nach essensresten. wir liegen auf den bauch im auto und verfolgen durch die offene hintertür mit einer gewissen aufregung das geschehen um uns. man hört die hippos grunzen, die elefanten am fluss grollen, hyänen heulen und weiter weg die löwen brüllen...
...und niemand ahnt, dass sie schon bald im camp auftauchen. für unsere nachbarn im zelt eine unangenehme nachtruhestörung. für diese fälle begleitet einem ein bewaffneter gard aufs wc wenn man muss...oder dann noch will. im benachbarten wildlife camp hatte eine holländerin riesen glück gehabt. eine verletzte löwin hat auf der suche nach nahrung ihr zelt aufgerissen und ihr dabei eine tiefe wunde im oberschenkel zugeführt, die sie in chipata nähen lassen musste. wir waren auf jeden fall froh, dass wir im sicheren auto bleiben konnten...

...aber auch unsere nacht sollte noch spannend enden. um fünf uhr morgens schrecken wir beide aus dem schlaf! direkt neben uns hat etwas so laut geknackt, dass wir hellwach sind. da unsere hintertür noch offen ist drehen wir uns im auto um, um zu schauen was da war. uns stockt der atem. ein ausgewachsener elefantenbulle steht direkt vor unserer hintertür. fünf tonnen masse und eine das auto bei weitem überragende schulterhöhe. und zwei grosse stosszähne, einen meter weg von uns. uns ist gar nicht wohl... das herz rast und der körper produziert adrenalin in sekunden bruchteilen. wir liegen unterm moskitonetz und sehen deshalb nur die silouette des massigen körpers. die grossen zähne bewegen sich vor uns hin und her. immer wieder bricht er äste ab über unserem auto, das unter einem grossen akazienbaum steht. nach einer weile entfernt er sich von unserem auto und begibt sich vor tonis zelt. dort bearbeitet er mit seinem rüssel tonis fahrrad auf unzimperliche weise. plötzlich dreht er wieder ab und kommt auf uns zu. ich schliesse die hintertüre und den lüftungsschlitz im dachzelt, als wir seinen rüssel an unserem dachzelt entlang streifen hören. er schnüffelt am stoff rum und schnaubt dabei laut. unser körper kommt schon fast nicht mehr nach mit der adrenalinproduktion, während unser puls rast und wir das blut im körper fliessen spüren.
er drückt mit seinem rüssel immer stärker gegen den stoff... bis es plötzlich kracht und der stoff reisst. rund 80 cm elefantennase sind in unserem wagen. am anschlag vor aufregung haue ich ihm mit aller kraft auf die rüsselspitze, die er danach sofort zurückzieht. in dem moment klappe ich unser dach runter. es herrscht eine weile absolute ruhe. wir wissen nicht wo er ist, weil wir ihn nicht sehen können. da spüren wir ihn schon wieder, wie wir beide nie mehr einen elefanten spüren wollen. der kerl stemmt sich gegen unsern panko und beginnt ihn aufzuschauckeln, dass wir uns im wageninneren festhalten müssen. wir haben solche angst, dass er unseren wagen umkippt, dass ich auf den fahrersitz springe um eventuell davon zu fahren. aber da liegt ja toni im zelt neben uns und wenn der bulle durchdreht vertrammelt er ihn womöglich. ich schalte den scheinwerfer ein und hoffe so den elefanten ablenken zu können und hoffe dass uns der wachmann sieht. das wirkt und nur kurze zeit später kommen zwei männer angerannt, die ihn mit scheinwerfern verjagen wollen. das nützt alles nichts... er greift die beiden sogar an und zwingt sie zur flucht...und steht schon bald neben meiner scheibe. auge in auge. ich krepiere fast vor angst, als er beginnt mit dem stosszahn an der scheibe zu kratzen. ich habe angst, dass sie bricht und er mich aufspiesst. danach drückt er eine beule in die seitentür. er geht den ganzen wagen entlang und presst seine stosszähne so gegen den wagen, dass es quitscht wie wenn man mit einer gabel auf dem keramikteller spielt. unterdessen haben die wachmänner verstärkung geholt und können den bullen in die flucht schlagen!
mit toni, der nun schweissgebadet aus dem zelt kriecht, sitzen wir nudelfertig am tisch und trinken einen starken kaffee. wir brauchen eine weile, bis wir dieses erlebnis verarbeitet haben. wir merken, dass ein elefant um einiges grösser ist als man vermutet, wenn man den so im zoo oder zirkus sieht. heute hat uns die natur einen denkzettel verpasst, der tief sitzt. vor allem fränzi hat die elefanten für eine weile gesehen.
mit gamedrive in den park wird heute nichts. wir müssen unser dachzelt flicken. nach einem ausgiebigen frühstück versuchen wir neuen, starken stoff zu beschaffen. aber schon bald merken wir, dass dies hier unmöglich ist. und so opfern wir halt eine kurze hose von mir um das loch zu vernähen...ein paar stunden später ist das zelt geflickt und ich sehe sexy aus in meinen shorts...
dieses erlebnis ist uns mehr als nur eingefahren. aber wenn wir den south luangwa noch besuchen wollen, bleibt uns nichts anderes übrig als die nächsten nächte zu bleiben und hoffen, dass man uns in ruhe lässt... aber so sollte es nicht sein. nach einem spannenden tag im luangwa mit vielen tieren und schönen landschaftsabschnitten sitzen wir beim apero, während in der pfanne die pastasauce mit tunfisch brutzelt. da platzt mit krachenden bäumen die erste elefantenfamilie ein. eine kuh mit drei jungen zerlegt gemütlich die bäume auf dem camp. wir packen unseren food ins tupperware und verziehen uns ins restaurant. die neuankömmlinge belächeln uns und grillieren friedlich weiter, während sisca und ich wetten abschliessen, wie lange es wohl dauern wird bis die gesamte campingbelegschaft vom restaurant gebrauch macht...keine halbe stunde!!! und alle sitzen versammelt an der bar. erst vor zwei wochen hat eine kuh einen gesamten overlander truck beim kochen überrascht und den ganzen truck auseinander genommen auf der suche nach food.
zum glück haben wir erst in lusaka erfahren, dass der junge bulle, der sich bei uns zu schaffen machte, vor etwa zwei monaten einen landcruiser nachts umgekippt hat, indem noch früchte und guetzli gelagert waren. hätte sisca das früher gewusst, sie hätte mich zur weiterreise gezwungen. ich muss aber fairerweise zugeben, dass ich sehr schlecht geschlafen habe in diesen drei nächten und dass ich jedes mal fast in die krise hatte, wenn nachts ein elefant an unserem dach schnupperte, oder ganz dicht um unseren panko blätter von den bäumen riss.
den south luangwa haben wir persönlich nicht so legendär erlebt wie ihm sein ruf vorauseilt. die landschaft ist wunderschön und an flussläufen, billabongs und sümpfen gibt es viele hippos und grosse kroks. da wir nicht viel grosswild entdeckt haben, haben wir umso mehr nach vögeln ausschau gehalten. von denen gibt es sehr viele verschiedene in allen grössen und farben. obwohl uns anfangs das "vögeliwatchen" und ornithologenblut fehlte haben wir uns nun doch noch ein vogelbuch gekauft...das wir rege brauchen. nachdem wir nichts grosses entdecken konnten, sind wir mit einem guide losgefahren,
in der hoffnung er könne uns die ecke mit dem grosswild zeigen, aber sogar er musste resigniert einsehen, dass die tiere im moment woanders sein müssen. trotz allem haben wir die zeit im luangwa valley sehr genossen, haben wiederum in dieser gegend neues entdeckt und haben eine hippogruppe von über 200 exemplaren gesehen wie sie auf der sandbank in der sonne lagen. dank der 24 stundenregel konnten wir an unserem abreisetag noch einmal für vier stunden in den park und ein weiteres mal haben sich langeweile und spannung in sekunden abgelöst. wir fahren einem trockenen flussbett entlang und langweilen uns, weil nichts im busch zu entdecken ist. nicht mal warzenschweine oder antilopen sind auszumachen, als plötzlich dieser männliche löwe diesen frisch erlegten büffel verspeist. ein wunderbarer abschluss...


danach machen wir uns auf den weg zurück nach chipata. auf der strecke besuchen wir die stoffbearbeitungsfabrik tribal textils. dies ist ein community projekt in dem nun mehr als 130 locals eine arbeitsstelle gefunden haben. mit mischungen aus pflanzenextrakten werden farben hergestellt, mit denen dann die mit afrikanischen mustern und symbolen versetzten tücher eingefärbt werden. man kann der produktion, vom bemalen bis zum vernähen beiwohnen. die angestellten freuen sich immer wenn jemand vorbei schaut. diese fabrik beliefert mitlerweile fast das ganze südliche afrika und hat shops in paris und london. sicher ein grund weshalb die kunstwerke in dollars angeschrieben sind und zu hohen westlichen preisen verscherbelt werden. ein besuch lohnt sich allemal, auch wenn man dann im shop nur träumen kann...und er ist eine gute abwechslung zur bevohrstehenden fahrt! denn wiederum müssen wir diese, für das auto fast nicht verkraftbare wellblechpiste hinter uns bringen und auch diesmal brauche ich anschliessend fast einen halben tag um alle schrauben anzuziehen. weil der diesel in sambia mit 1,50 us dollar so sündhaft teuer ist haben wir alle unsere tanks noch in malawi vollgefüllt. nun haben wir mit dem luanga ausflug 60 liter verbraucht und wollen in chipata nachtanken... aber da gibt es keinen diesel!!! keine einzige tankstelle will, oder kann uns diesel geben. für uns kein grösseres problem, haben wir doch noch ca. 180 liter dabei. und in lusaka, der hauptstadt können wir dann wieder volltanken.
wir entscheiden uns heute noch bis zum luangwa river zu fahren, der auf halbem weg nach lusaka liegt. die strasse zieht sich durch hügelige berge, rauf und runter und gerade abschnitte sind nicht länger als 100 meter. in jeder zweiten kurve liegt ein ausgebrannter truck oder ein autofrack und viele verbeulte container liegen rum, die wegen zu schnellem fahren vom laster fallen. in dieser region gibt es nur das luangwa bridge camp, das wir am späten nachmittag ansteuern. ein unerwartet schönes camp erwartet uns dort mit pool und traumhafter aussicht auf den klaren, blauen fluss. es ist so schön hier, dass wir gleich zwei tage bleiben und ausspannen.
von hier aus wollten wir an den sambesi runter fahren, um über den osttrack in den lower sambesi nat. park zu gelangen. nun erfahren wir aber, dass diese strasse, die erst vor zwei jahren erschlossen wurde schon wieder unpassierbar sei und dass wir über lusaka fahren müssen, was wir auch machen. in lusaka wollen wir gross einkaufen, müssen zur toyota garage und tanken, damit wir mit genügend diesel in den lower sambesi, nach kariba und in den mana pools (zimbabwe) kommen. ersteres haben wir schnell erledigt, aber mit dem tanken happerts. zwanzig tankstellen und keinen tropfen diesel. nicht mal im hauptdepot kriegen wir etwas. offiziell heisst es die raffinerie werde überholt. inoffiziell hat zambia in südafrika noch eine rechnung offen, die erst beglichen werden muss, bis die dann wieder nachschub liefern. diesel gibt es zwar auf dem schwarzmarkt, aber der ist so gestreckt, dass man den motor kaputt machen würde. wir haben ja noch was im reservetank...aber den lower sambesi und region müssen wir streichen, sonst bleiben wir irgendwo im land stecken und wer weiss, wann es wieder genügend diesel gibt.
da uns jeder tankwart versichert, morgen werde er wieder diesel haben, bleiben wir drei tage in lusaka und der näheren umgebung. wir lassen uns ausserhalb der stadt im eureka camp nieder, lesen, putzen, besuchen den botanischen garten und den zoo. wie wir so gemütlich am tisch sitzen fährt ein vw synchro mit deutschem nummernschild neben uns ein. wir kennen den wagen aus unseren reisehandbüchern, die uns nun seit mehr als einem halben jahr täglich durchs südliche afrika begleiten. da parken doch tatsächlich ilona hupe und manfred vachal neben uns. unserer meinung nach, die autoren der besten reisehandbücher fürs südliche afrika. wir freuen uns sehr die beiden persönlich zu treffen und verbringen zwei lustige, interessante abende zusammen, an denen viel über afrika und seine schönheiten, wie auch probleme diskutiert wird.
nach dem auch am dritten morgen in lusaka kein diesel erhältlich ist, entscheiden wir uns über den kafue nat. park nach livingstone und zu den viktoria fällen zu fahren. nach meiner berechnung sollte der diesel bis kalomo reichen, das ca. 120 kilometer vor livingstone liegt. den kafue wollen wir besuchen, weil er der wildeste und mit 22500 km2 der grösste national park sambias ist. ein sehr schöner park, der vom ganzjährig wasserführenden kafue durchquert wird und eine grosse population von wildhunden aufweisen soll. wir fahren über mumbwa in den norden des parks und wollen ihn nach süden durchqueren, um ihn dort zu verlassen.

schon bei der anreise ist nicht zu übersehen, dass die regenzeit sehr schwach verlaufen und teilweise sogar ausgeblieben ist. überall ist es sehr trocken und das gras ist bis auf die wurzeln abgefressen. obwohl genügend wasser im kafuefluss, sind tiere verendet, weil es an nahrung fehlt. tiere liegen tot an der strasse und aus dem mund rinnt wasser, weil die tiere nur noch trinken, aber kein gras mehr finden. einige jagd- und gamefarmen haben ihren betrieb schon eingestellt und hoffen nur noch auf die regenzeit, die im dezember beginnt.
die einzigen tiere die wohl nie aussterben in der trockenheit sind die berüchtigten tse tse fliegen, die in seltenen fällen die schlafkrankheit auf den menschen übertragen können. diese perfieden biester stürzen sich auf alles was sich bewegt und stechen dann schamlos zu. sisca spricht extrem auf diese stiche an, die bei ihr bis auf fünflieber grösse anschwellen. noch am darauffolgenden tag könnte man sich blutig kratzen. der kafue ist buchstäblich verseucht, von diesen fliegen, die sogar durch die lüftung reinkommen. einmal das fenster geöffnet, oder kurz ausgestiegen und duzende dieser biester belagern einem. obwohl sisca jeder einzelnen fliege die flügel ausreisst, die sie erwischt, fliegen noch hunderte um uns herum. das foto links stellt nur einen bruchteil unseres autos dar...und der ist mehr als voll belagert.
manchmal nerven diese fliegen so, dass man tiere und landschaft gar nicht mehr richtig geniessen oder warnehmen kann. man ist dann nur noch damit beschäftigt sich vor ihnen zu schützen und sie zu verschlagen! auf dem weg zu den busunga plains haben wir zwei leoparden zusammen gesichtet. unser highlight im nördlichen teil. im allgemeinen haben wir aber sehr wenige tiere gesehen. ob es an der dürre liegt, wissen wir nicht, sicher ist aber, dass hier noch sehr stark gewildert wird. die ungewöhnliche agressivität der elefanten gegen menschen ist ein zeichen dafür. zudem sind fast keine wildhunde mehr gesichtet worden in den letzten monaten. ein stück fleisch bringt halt immer noch sehr viel geld in dieser sehr armen gegend. eine tagesreise entfernt gelangen wir in den südlichen teil des kafues und campen in der region des itezhi thezi damms. trotz grünem gras am seeanstoss sind aber auch hier fast keine tiere auszumachen. wir fahren stundenlang durch buschige, sandige gebiete zu den nanzhila plains runter und entdecken weniger als zehn tiere. der ranger den wir unterwegs treffen bestätigt uns das grosse problem mit der bekämpfung der wilderei. mit einem helikopter könnte man der lage herr werden, aber dazu fehlt das geld.
umso erstaunlicher ist es für uns, dass plötzlich einige meter vor uns elf wildhunde die strasse queren. vollig perplex, die kamera tief verstaut, geniessen wir diesen moment, auf den wir so lange gewartet haben. einen kurzen moment bleiben sie auf der strasse vor uns stehen, ehe sie mit hohen quitschlauten in den busch zurückrennen. man kann nur hoffen, dass diese schöne wildhunde art, die vom aussterben bedroht ist die chance erhält sich zu erholen und sich wieder im ganzen südlichen afrika ausbreiten kann. nach diesem erlebnis fahren wir auf dem direktesten weg zum südgate, weil unser sprit langsam knapp wird. nach 40 kilometern in den nanzhila plains ist unsere geplante flussfurt weggespült, dass wir unmöglich durchqueren können. viele spuren in der wiese zeugen auch von anderen autos die sich einen alternativweg durch den busch suchten. aber es ist zwecklos und wir müssen die 40 kilometer mühsamen track zurück, über die andere furt um dann parallel am fluss entlang an den ort zu kommen, der 30 meter entfernt auf der anderen flusseite liegt. das sind 80 kilometer umweg, und bis kalomo sinds weitere 140 km. das wird knapp! mit jedem meter den es bergab geht lassen wir panko im leerlauf rollen, fahren tiefturig usw. und treffen mit tiefrotem tankbereich auf die hauptstrasse nach livingstone. wir fahren zur nächsten tanke...und erkennen schon von weitem die verneinende, für uns grausame handbewegung des tankwarts. nooooo dieseeel!!! und es sind noch 115 lange kilometer bis zum ziel. wir entscheiden uns zu fahren bis wir stillstehen, in der hoffnung, dass auch bei tiefer roter reserve noch 12 liter im tank sind...
...wir glauben es kaum, aber wir schaffen es und mit dem letzten tropfen diesel erreichen wir die shell tankstelle in livingstone! so ein glück! aber nur bis der tankwart unsere (scheisse, das gibt es ja gar nicht! himmelnomal) bewegung macht. wir rollen an den sambesi runter und lassen (wollen) uns im waterfront camping nieder. aber da will man uns nicht. man sei ausgebucht! auf den knien erkläre ich der managerin, dass ich keinen meter mehr komme und dass wir nur einen kleinen platz zum abstellen des autos benötigen. ich machte mich auf den weg, um selber zu schauen, ob die wirklich ausgebucht sind und mache eine für mich bewegende entdeckung. als ich auf dem weg zum hinteren camping war, musste ich mitansehen, wie ein belgier aus dem pool geborgen wurde, der an einem herzschlag gestorben ist. nun war mir auch klar weshalb uns sara so abgefertigt hat und trotz freier abstellplätze allen sagte sie seien ausgebucht. das erste mal in unserem leben wurden wir so direkt mit dem tod konfrontiert, dass wir dankbar sind für all das glück das uns während der letzten monate begleitet hat.
nachdem wir einige liter diesel bei einem overlandertruck auf dem camping abpumpen konnten, war es unsere hauptbeschäftigung, an der hauptstrasse in livingstone die truckfahrer zu stoppen, um so diesel zu erhalten, damit wir wenigstens die 220 kilometer nach katima mulilo in namibia bewältigen. auf diese weise haben wir 40 liter diesel zusammengekauft für drei us dollar pro liter! gutes business... so konnten wir wenigstens noch zu den viktoria fällen fahren, der hauptattraktion in südsambia. dort angekommen war die entäuschung gross. die fälle haben wegen der ausgebliebenen regenzeit weniger wasser als in anderen jahren mitte dezember. man könnte meinen die fälle wurden zwecks revision abgestellt. der vierte, am nahe zu sambia gelegenste hauptfall ist nur noch ein rinnsal. schade halt...
gezwungener massen müssen wir nun sambia verlassen, um in namibia unsere tanks zu füllen. viel zu wenig haben wir eigentlich von sambia gesehen, einem der ursprünglichsten länder nördlich des sambesi. es gäbe noch so viel zu entdecken, so viele schöne abgelegen gebiete, interessante naturreservate und begegnungen mit den immer freundlichen sambiern. sicher werden wir wieder zurückkommen und das auskosten was wir jetzt verpasst haben. nie haben wir uns vorstellen können, das fehlender dieselnachschub der grund sein wird, um dieses land vorzeitig zu verlassen. von zimbabwe weiss man das, aber in sambia ist uns das unverständlich. und obwohl uns an jeder tankstelle versichert wurde in wenigen tagen werde diesel wieder im ganzen land erhältlich sein, sind die zapfsäulen bis heute noch immer leer!
wir fahren nun nach katima mulilo an der ostspitze des caprivi und werden in den nächsten zwei wochen das kaokoveld unsicher machen, oder das kaokoveld uns...wie auch immer, wir werden es erleben. macheds guet, grüessli reto & fränzi


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