projekt afrika


...01.März 05, nun sind wir endlich gestartet und heil in afrika angekommen. wir haben uns von familie, freunden und der schweiz verabschiedet und geniessen nun land, leute und kulturen afrikas...hier sind noch einige bilder vom abschied. wie alles seinen anfang genommen hat, erfährt ihr hier...
...am anfang war ein geschenk...! sisca hat mir zum 30. geburtstag dieses kleine niedliche geländeauto geschenkt. ein kleiner wink? das war der ausschlag zur ersten "vielleichtsindwirjadochvomreisevirusinfisziert" diskussion. diese zum teil verrückten ideen und mögliche routen hatten aber nichts konkretes an sich und fanden in der "hirnhälfte träume" statt. auf regelmässiges in führern und landkarten stöbern, folgte wochenlanges nichts tun. an einem kalten regnerischen wochenende im Sommer 2003 hat dann das virus voll zugeschlagen.
...wir haben uns definitiv entschlossen nochmals länger zu verreisen. nach unserer letzten auszeit zieht es uns nochmals in die ferne. aber wohin wollen wir gehen?
nach australien zurück, nach südamerika, oder mit dem auto über den osten und den himalaya und weiter nach indonesien. ...und da war doch noch afrika... an interessanten ländern fehlte es wirklich nicht. nach unzähligen abenden hinter dem atlas und reisehandbüchern, stunden im internet und vertieften diskussionen ist der entscheid definitiv auf afrika gefallen.


den ausschlag dazu gab:
die Tierwelt, die unübertreffbar ist, die grundsätzliche faszination afrikas, die tauchmöglichkeiten von südafrika bis tansania, mit dem eigenen auto zu reisen und mit englisch weit zu kommen.
nun stand der reisevorbereitung nichts mehr im wege....reiseroute, reisezeit, transportmittel und zu bereisende länder festlegen. nachdem wir uns entschieden haben von ende februar bis ende dezember 2005 afrika unsicher zu machen, mussten wir sondieren wie gut unsere chefs hinter der idee stehen. beide haben sich von der grosszügigen seite gezeigt und uns einen unbezahlte urlaub von 10 monaten gewährt.
danach ging es darum die angenehmste route zur besten jahreszeit zu legen...wintermonate, regenzeit usw.

da uns der öffentliche verkehr in afrika auf der letzten reise sehr zugesetzt hat, war schnell klar, das wir mit dem eigenen auto reisen wollen. nur wie kommt man zu einem gelände tauglichen auto in afrika? übers internet bin ich auf die seite von www.autotrader.co.za auf einige gute landrover gestossen, die zu einem fairen preis zu haben wären. nur sind sie nicht so ausgebaut, das man 10 monate in afrikas pampa rumfahren kann. da müsste man nochmals einen monat zeit und einiges an geld investieren, bis der wagen so wäre wie wir uns das so vorstellen. da die guten autos begehrt sind, müsste man bei einem guten angebot runterfliegen und zuschlagen. und das für ein auto das dann ev. doch nichts ist...

nun folgen wieder einige abende im internet, bis wir uns definitiv entscheiden unser eigenes auto zu verschiffen. in der schweiz haben wir die möglichkeit das auto nach unseren wünschen auszubauen und auf vordermann zu bringen, so dass es afrika-tauglich ist vom ersten moment an.

wir suchen allradzeitungen nach möglichen autos ab und verbringen wieder nächte im netz auf der suche nach dem richtigen wagen. ein landrover oder landcruiser sollte es sein.

an pfingsten ist es soweit, wir können einen landcruiser bj 75 unser eigen nennen.

Gezeichnet von unzähligen afrikareisen würde er gerne wiedereinmal eine europäische werkstatt sehen um sich einer gröberen Wellnesskur zu stellen. lenkgeometrie, getriebe, stossdämpfer, neue bremsanlage, rost bearbeiten usw... es folgen wochen in denen vor allem am auto gearbeitet wird...


...und nun, fast zwei monate später ist unser wagen vorgeführt und wieder fahrtüchtig. und so präsentiert er sich...




Totalgereinigt, schrau-ben nachgezogen, kippdach abgedichtet und scharniere erneuert. dachblache genäht und die recarositze geflickt, neu gepolstert und mit neuem Stoff überzogen (herzlichen dank karin). die schaumstoffmatratze haben wir auf mass anfertigen lassen. und noch etwas...der einbau vom mp3 player.




der wagen ist nun wieder fahrtüchtig, jedoch noch nicht ganz afrikatauglich, weil noch einieges im auto nach afrikanischer mechanikerspezialität repariert wurde. wir entscheiden uns die ganzen verkabelungen auseinander zu nehmen und neu zu ordnen. wir melden uns hierfür in der landcruiser-praxis von doktor peter albisser an.
...dieses telefon hat fatale folgen für uns, wie sich noch zeigen wird! er bestellt uns was wir brauchen, gibt uns die nötigen anweisungen und hilft uns die fehler zu beheben.



danach funktionierten die innenbeleuchtung, diesel- und wasserpumpe, radio und GPS wieder einwandfrei. mit dem einbau des prioritystarts können wir verhindern, dass sich die batterie so entladen kann dass wir den wagen eines morgens nicht mehr starten könnten. nach diesem eingriff ist alles notwendige erledigt und unser auto ist bereit für die grosse reise...
der einzige noch verbleibende wehrmutstropfen ist der vier zylinder motor, der zwar einwandfrei läuft, jedoch zu wenig leistung hat für unsere verhältnisse. wir werden uns daran gewöhnen müssen, gemütlich und langsam unterwegs zu sein...
dieses daran gewöhnen dauerte genau drei tage, bis ich peter albisser am telefon hatte und er mir erzählte, dass er einen turbomotor BT 13 gefunden habe, den man bei uns einbauen könnte. könnte! und wieder folgte eine schlaflose nacht...grübel, grübel!
ja...wir konnten der versuchung nicht wiederstehen und redeten uns ein, dass diese leistungssteigerung eine gute investition sei!


ein BJ 73 war also der sogenannte herzspender für unseren panko. nun fing die operation mit dem ausbau des künftigen neuen motors an. alles abhängen, kühler ausbauen, elektronik abhängen, usw
wir haben den wagen total ausgeschlachtet, und alles was noch irgendwie an ersatzteilen zu gebrauchen ist, demontiert und entfernt. das dach abgetrennt, sitze ausgebaut, motorhaube, türen usw. fürs ersatzteillager bereitgemacht.
danach mussten wir unseren patienten auf die grosse motortransplantation vorbereiten. das gleiche von vorne. ausbauen von kühler usw. bis der motor auch zum ausbau frei lag.
nachdem wir einen halben tag an unserem wagen rumgeschraubt haben und weder schläuche noch kabel verbindungen zum motor hatten, hatte ich so meine zweifel, ob unser baby je wieder von alleine fahren wird.
das herz wird entfernt...
...nur kurze zeit später liegen beide herzen nebeneinander. der umbau und das anpassen des turbo motors mit den notwendigen teilen des alten motors kann beginnen.
der neue motor ist drinnen und ans getriebe angeschlossen, und zu meinem erstaunen hat alles gepasst.
nun können wieder alle schläuche, kabel und leitungen an den motor angeschlossen werden...


wir haben die erste probefahrt mit dem neuen motor hinter uns, und können es noch fast nicht glauben. es ist unglaublich, was dieser turbo ausmacht. mit dem herumkrichen am berg, im zweiten gang ist es definitiv vorbei... wir können jedem bj 75 besitzer, der schon mal an einen motorenumbau gedacht hat, empfehlen dies zu tun.

herzlichen dank an peter und bernhard, die ganze arbeit geleistet haben und ohne deren unermüdlichen einsatz und hilfe, die ganze operation gar nicht möglich gewesen wäre.



längere zeit haben wir nach einem geeigneten namen für unser auto gesucht. kürzlich kam am fernseher ein dokumentarfilm über eine junge blinde frau. es hat uns sehr bewegt und beeindruckt, mit welcher leichtigkeit und lebensfreude diese frau ihr leben meistert. ihr treuster begleiter ist ihr blindenhund "panko", der sie sicher vorbei an hindernissen und gefahren durchs leben führt und der ihr sicherheit und geborgenheit gibt. von unserem auto erhoffen und erwarten wir uns das gleiche. es wurde uns bewusst, wie privilegiert wir sind, dass wir jeden morgen von neuem die sonne aufgehen sehen. mit dem handicap der blindheit wäre eine reise wie wir sie planen gar nicht möglich. an jenem abend war für und klar, dass wir unseren wagen panko nennen werden.

in der zwischenzeit haben wir uns definitiv entschieden unserern wagen mit its-transport von basel nach walvis bay in namibia zu verschiffen. die vorteile des transports nach walvis bay überwiegen, gegenüber dem wirklich kleinen preisunterschied mit der verschiffungsvariante hamburg, rotterdam und lissabon. am Freitag 28.01.05 werden wir also unser auto in basel verladen und auf die 27 tägige reise schicken. Am 23.02.05 sollte er dann in walvis bay ankommen.

unser wagen ist nun auf der grossen reise an die wärme. das verschiffen in basel ist problemlos verlaufen. wir konnten selber in den container einfahren, haben beim sichern geholfen und miterlebt, wie er aufs schiff alpina verladen wurde. nun gehts erstmals den rhein runter nach antwerpen um dann auf der mv greencape nach walvis bay zu gelangen.



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