augrabis falls - upington - kuruman - vryburg - lichtenburg - rustenburg - sun city - pilanesberg nat. park - thabazimbi - waterberg/marakele nat. park - potgietersrus - pietersburg - louis trichardt - tshipise - nwanedi game reserve
nach zwei, auch von seiten des wetters wunderschönen tagen an den augrabisfalls verlassen wir bei dunklen wolken am himmel den nationalpark in richtung olifantshoek. die wolken werden immer dunkler und es ist noch eine frage der zeit, bis der regen kommt. gegen den mittag ist es dann soweit. der himmel ergiesst sich so über uns, begleitet von blitz und donner, dass wir teilweise das gefühl haben die welt geht unter. wir hoffen dass es gegen osten hin besser wird...aber es ändert sich den ganzen rest des tages nichts. wir fahren unsere kilometer am trockenen ab und übernachten abends in lichtenburg. es regnet immer noch in strömen und unser panko hält nicht mehr überall dicht. das dach lässt irgendwo wasser durch. wir lassen uns nichts anmerken und ignorieren das verdutzte gesicht der campingbesitzerin, als wir uns für den campingplatz einbuchen. am nächsten morgen tropft es zwar noch von den bäumen, aber es scheint ein trockener tag zu werden.

wir fahren in den ca. 90 min. entfernten pilanesberg national park. diesen kleinen park, in dem man die big five (elefant, nashorn, büffel, leopard, löwe) sehen kann hat man uns empfohlen. auf dem weg zum park fahren wir am wegweiser zum sun city hotel vorbei. dieses luxushotel, das als das beste der welt gilt, kennen wir nur von postkarten und büchern. auch wenn dies nicht unsere welt ist, werden wir uns untreu und entscheiden uns, diese gigantische hotelanlage von näherem zu betrachten. neben zwei golfplätzen und diversen pools für die betuchten gäste, gibt es auch einen teil, der gegen bezahlung für die öffentlichkeit zugänglich ist.

dies ist eine art badeanlage wie das alpamare, ein infocenter, ein casino und einen kleinen teil des garten-parks. der rest, nämlich der spannende teil wie das hotel und der tropische garten sind verständlicherweise nur den hotelgästen zugänglich. aber da wir nun ja schon mal da sind...wir fahren die strasse zum hotel hoch und parkieren unseren wagen, direkt vor dem haupteingang. unser panko fällt ja auch sonst auf...aber neben all den bmw's, mercedes und sonstigen limousinen, na ja!
wir zählen auf zehn, da steht schon der empfangs-security neben uns. das haben wir auch so erwartet. aber man kann es ja probieren. wir grüssen freundlich. er hat sofort bemerkt, dass er unseren wagen nicht in die tiefgarage fahren muss wie das so üblich ist. vor diesem eingang werden alle autos sofort von angestellten wegparkiert. was wir denn hier wollen fragte er uns. natürlich das hotel von innen anschauen antworteten wir...

mit unserer reisekleidung, entfernt von arielweiss und den trekkingschuhen sehen wir nicht gerade wie sechs-stern touris aus. woher wir den kommen, fragte er uns. aus der schweiz, antworteten wir. aber hallo, dass war wohl das zauberwort. sein gesicht übernahm ein lächeln und er wandte sich wortlos von uns ab...
...und erschien eine minute später mit dem empfangsmanager. der stellt sich uns mit victor vor, und begann uns gleich über die schweiz auszufragen. er habe freunde dort. das kennen wir, denn fast alle schwarzen, das ist nicht bös gemeint, haben einen freund in der schweiz. nur den freund von victor, kennen sogar wir. es ist shane bartlet, der südafrikanische goalgetter, der beim fc zürich spielt. wir seien "very welcome" und er führe uns sehr gerne durch's hotel. wir holen unsere saubersten kleider raus, ziehen uns hinter dem wagen um und spazieren neben victor in's sun city rein.
durch den speisesaal, auf den turm hinauf, von dem man die aussicht auf die riesige anlage geniessen kann. golfplätze, ein eigener see zum wasserski fahren, fünf pools, ein selbst angelegter regenwald, zwei hotels, bade-lagune und noch vieles mehr. das hotel bildet einen krassen gegensatz zu seinem umfeld. die anfahrt erfolgt durch sehr arme gegenden, an townships vorbei in den wohl luxuryösesten hotelpalast der welt. wir geniessen die führung, merken aber schnell, dass dies nicht unsere welt ist. von victor erfahren wir einiges über die schwarzen südafrikaner und deren existenz probleme. victor gehört zu den privilegierten. er ist stolz auf seinen job, und geniesst es, dass er die berühmtesten der welt empfangen darf.

diverse fotos von promis, die er empfangen hat, zieren die wände seines büros. darunter michael jackson, tina turner, george cloony, nelson mandela, bill clinton und viele mehr. sie alle haben hier in der president suite genächtigt. drei nächte in dieser suite hätten wir uns mit unserem ganzen reisebudget leisten können. 40'000 rand die nacht, ohne frühstück...nach einem halben tag, in dieser luxusoase, sind wir froh, dass wir weiter fahren dürfen auf den wunderbaren, in der natur gelegenen camping von pilanesberg, auf dem nachts die schackale heulen und die paviane am morgen auf der motorhaube an die windschutzscheibe klopfen. stellt euch vor, die bolzi's liegen im bett, es ist 5.30 uhr und es rumpelt am ganzen auto. ich schnelle auf und sehe einen ausgewachsenen pavian, der durch die windschutzscheibe ins wageninnere starrt, während seine familien genossen, schon auf dem dach rumoren, und am spann-set rumzerren. wie ich aus dem wagen springe, die hände umherwirbelnd, hüpfen sie davon, lachen mich aus uns stehen schon bald wieder da...



der pilanesberg-park liegt landschaftlich wunderschön gelegen, etwa zwei autostunden ausserhalb von johannesburg. es sind immer noch osterferien und die südafrikaner bevölkern den park. vielleicht sind deshalb tierbeobachtungen eher selten. wir sind uns gewohnt, mehr zu entdecken, aber immer wenn wir etwas spezielles gesehen haben ist ein anders auto angefahren und die tiere sind geflüchtet. für uns ist der pilanesberg ein nashornpark. wir hatten grosses glück und haben neun dieser schönen tiere beobachten können.

die restlichen big four haben sich besonders gut versteckt. es ist sicher eine kunst, elefanten zu übersehen, aber wir haben es geschafft. überall sind wir an frische sch...gefahren, und es hat nach ...gerochen, aber wir haben tatsächlich keinen dickhäuter gesehen. aber das kommt schon noch.
wir sind unterwegs in den nördlichen teil von südafrika, in dem unzählige kleine nationalparks und game reserves sind. da wir nun stolze besitzer einer wildcard sind (für 350.- pro paar, ein jahr freier eintritt in alle nat. parks) und darum keine parkeintritte bezahlen müssen, bilden diese parks unsere tages- und übernachtungsetappen. die kleinen parks sind keine touristenziele und daher fast menschenleer, aber wild und sehr gepflegt. der marakele ist unser nächster stopp. das waterberg massiv bildet mit 2100 meter den höchsten punkt. das wir so richtig in den bergen sind merken wir an den temperaturen und andererseits am wetter. es regnet jeden tag, meist sehr stark.

einige wildtiere ergänzen die beeindruckende landschaft. hier kann man einige richtige tracks fahren...auto und fahrer werden gefordert und manche schraube muss anschliessend angezogen werden. eventuell auch die des fahrers.

wir wollen einen autofreien tag einlegen in marakele, aber der starke regen zwingt uns zur weiterfahrt. irgendwie macht campen bei sonne mehr spass, und autofahren an kühlen tagen auch. wir kommen gut vorwärts, und fahren auf der hauptstrasse zum nwanedi dam. ausserorts dürfte man 120 km/h fahren, wir sind aber meist mit 90 unterwegs, weil es unserem panko so am angenehmsten ist.


wir fahren ausserhalb eines dorfes durch, es ist 60 km/h vorgeschrieben, da springt ein uniformierter polizist aus dem gebüsch auf die strasse und hält uns an. erst grimmig, aber dann doch freundlich erklärt er uns, dass wir 20 km/h zu schnell gefahren sind. das waren wir aber nicht. er wollte 400 rand, das sind 100 franken. vielleicht hatte ich zehn zuviel aber mehr sicher nicht. er sah unser gps im auto und fragte was das für ein gerät sei. ich antwortete, dass dieses gerät die genaue geschwindigkeit nachweisen könne, die ich gefahren sei. aber ich sei gerne bereit, mir bei seinem radar das gegenteil zeigen zu lassen. er wurde immer freundlicher und fragte uns über die schweiz aus, bis ich in an den grund des anhaltens erinnern musste. ich machte ihm einen vorschlag. ich erklärte ihm, dass ich in der schweiz für eine übertretung von 10 km/h, 120 rand bezahlen müsste, und dass dies der betrag sei, den ich bereit sei zu bezahlen. und man staune...er hat das geld eingesteckt und wünschte uns eine gute weiterfahrt. afrikas polizisten...
hier in der nördlicheren gegend südafrikas, fast an der grenze zu zimbabwe ist die armut allgegenwärtig. die dörfer bestehen meist aus blech- und lehmhütten und verwarloste menschen betteln an jeder tankstelle um ein paar cents oder esswaren. meist geben wir was kleines, um die 25 - 50 rappen oder ein toastbrot. ein lächeln und ein herzliches danke, kommt meist zurück. diese leute hier haben nicht viel...das macht betroffen.


da es in diesen dörfern keine campingplätze hat, die uns einen sauberen und vor allem sicheren eindruck machen, entscheiden wir uns ins nwanedi game reserve zu fahren um dort zu übernachten. wir werden in einem vom staat betriebenen reserve herzlich empfangen, und sind die einzigen gäste. nach dem wir unseren camping bezogen haben fahren wir einen uns empfohlenen 4x4 track zu einem damm. unterwegs treffen wir auf allerlei wild. nach einem vorfall mit löwen, sind diese in den krüger ausgewildert worden. man kann also auf eigene faust bushwalks unternehmen. am ende des tracks packen wir die badehosen ein und versuchen den wasserfall zu finden. gar nicht so einfach, da die wildwechsel wie wanderwege aussehen.

entlang eines mit palmen gesäumten, durch buschiges gebiet führenden weg, wandern wir unserem langersehnten, kühlen nass entgegen. manch ein affe, oder kudu schreckt gleich schnell im busch auf wie wir, wenn wir um einen fels kommen. wir gelangen zu einer felsgorge und hören es von weitem rauschen. und plötzlich stehen wir vor diesem schönen, dreiteiligen wasserfall. in den pools kann man sicher baden. die kroks seien nur im damm unten. und so haben wir unser sprudelbad den ganzen nachmittag genossen.

nun sind wir an der grenze zu simbabwe am nördlichsten eingang zum legendären krügerpark. wir waren schon einmal hier, vor vier jahren und besuchten den südlichen teil des parks. doch die begeisterung hielt sich in grenzen. nun wollen wir diesem park noch einmal eine chance geben. wir geben uns eine woche zeit, um alle regionen, vor allem aber den eher weniger besuchten norden des parks zu erkunden. wir haben uns hier in afrika sehr gut eingelebt, freuen uns jeden tag auf neue spannende erlebnisse und begegnungen. wir haben grosse freude an unserem panko, der uns wirklich überall hin und zuverlässig begleitet. mit dem regen kommen wir je länger je besser klar. aber er dürfte ein wenig zurückhaltender sein.


über den blyde river canyon und johannesburg, wo wir nikki und urs häseli besuchen, geht es dann an den indischen ozean nach mosambique, um unsere tauchausrüstung vom feinen "bulldust" zu befreien. bis dahin wünschen wir euch eine gute zeit...bis bald fränzi und reto



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