karte namibia ausschnitt kaokoveld

katima mulilo - kongola - bumhill camp - popa falls - rundu - grootfontein - tsumeb - oshakati - ruacana - epupa falls - okangwati - etengwa - otjitanda - van zyl's pass - marienflusstal - hartmannstal - orupembe - purros - sesfontein - ongongo springs - palmwag lodge - kamanjab - outjo - otjiwarongo
katima mulilo, liegt 200 km entfernt von livingstone direkt am sambesi. nur der fluss trennt die beiden länder sambia und namibia. wir passieren den zoll, erledigen die formalitäten und fahren in katima ein...und jede tankstelle hat diesel. unglaublich! auf jeden fall tanken wir alles voll was wir können. man weiss ja nie. da wir in katima wieder natel empfang haben und seit einiger zeit nichts mehr von eva und christoph gehört haben, senden wir ihnen ein sms, um nachzufragen wo die beiden stecken. damals in namanga (kenja) wo wir uns das letzte mal getroffen haben, haben unsere zeitlichen pläne ergeben, dass wir beide in etwa zur gleichen zeit um die vic falls sein werden. unser sms lautete: hallo österreich, wir sind in katima und fahren nun zur sambesi lodge, wo seid ihr? gruss bolzis. zwei minuten später kommt die antwort! wir sind in fünf minuten dort. ja, afrika ist so klein...

das wiedersehen war herzlich und wurde mit einem guten tropfen wein und einem dicken stück kudu vom grill gefeiert...und zukunftspläne wurden geschmiedet. wir haben schon lange nicht mehr damit gerechnet, die beiden noch zu treffen und haben uns schon vor wochen entschieden ins kaokoveld im nordwesten namibias reinzufahren. dass dies mit zwei autos gescheiter ist, waren wir uns bewusst, doch konnten wir niemanden finden der uns genehm war um dieses ca. zwei wochen dauernde abenteuer zu bestreiten. die chemie sollte stimmen und ein einigermassen ausgerüstetes auto ist ein muss.
wir legen die landkarte auf den tisch, erklären den beiden unsere route und bevor wir so richtig fragen können, haben wir schon ihr ok und die beiden sind sich sicher, dass sie uns begleiten wollen. über den bum hill camsite, wo wir auf einer baumplattform leben (schutz vor den vielen elefanten) und dem ngepi camp am okavango geht es nach tsumeb für den grossen einkauf. da auf der ganzen strecke keine versorgungsmöglichkeiten bestehen, müssen wir beide autos mit essen vollpacken. und beide autos kommen nochmals zum mechaniker zur generalüberprüfung.

ein abschleppen oder bergen eines der autos aus dieser gegend wäre ein kostspieliges abenteuer. denn das kaokoveld ist eine der abgelegensten gegenden im ganzen südlichen afrika. die strassen und tracks sind teilweise sehr schlecht, sodass sich nur wenige dorthin verirren. für allradfahrer die sich bewusst sind was sie erwartet, ist das kaokoveld ein schöner fleck, wenn nicht einer der schönsten überhaupt.
wir haben in den nächsten tagen folgendes vor. von ruacana aus fahren wir in zwei etappen entlang des kunene zu den epupa falls, von dort aus über den van zyl's pass ins marienflusstal, wieder bis an den kunene und die angolanische grenze. dann rüber ins hartmannstal, bis grenze skeleton coast nat. park. von dort aus über orupembe, purros, hoarusib und sesfontein zur palmwag lodge. diese strecke wäre sicher in weniger als zwei wochen zu bewältigen. aber es gibt so viel zu entdecken, dass wir uns ca. zwei wochen zeit nehmen. wir hoffen himbas zu treffen, werden auf die suche nach wüstenelefanten und anderem wild gehen und wollen uns in den pools oberhalb der epupa falls abkühlen. die grosse herausforderung, auf die vor allem ich mich freue, wird aber sicher der van zyl's pass sein...über keinen pass in afrika wird so viel verschiedenes geschrieben wie über den legendären pass vom erbauer van zyl.
ein kitschiger sonnenuntergang im hippo camp am kunenefluss stimmt uns auf die nächsten tage ein. kurz vor dunkelheit werden wir zeugen eines seltenen naturspektakels. plötzlich ertönt ein undefinierbares flattern begleitet von piepslauten aus der ferne. wir erheben uns vom tisch und begeben uns zum fluss, um ins tal zu sehen. da kommen riesige wolken von zugvögeln angeflogen, die auf der flussinsel im kunene ihren nachtstopp einlegen. ca. eine halbe stunde kommt ein schwarm nach dem anderen eingeflogen. teilweise ist es richtig schwarz am himmel. es müssen hunderttausende sein. die ganze nacht, bis morgens um sechs herscht hektisches treiben am anderen ufer bis sie alle in riesigen schwärmen von tausenden weiterfliegen nach süden. um sieben uhr ist die letzte gruppe weg und totale stille herrscht.
an diesem morgen starten wir von ruacana stetig dem kunene entlang richtung westen, mit aussicht auf die die angolanische seite am anderen ufer. der kunene schlängelt sich durch die bizarre, ausgetrocknete berglandschaft gegen die skeleton coast und mündet in den atlantik. seine ufer sind mit saftig grünen palmen und anderen bäumen gesäumt. wie eine grüne schlange durchquert er die ausgetrocknete, goldene graslandschaft. vom track aus hat man immer wieder schöne aussichtsstellen auf die bezaubernde landschaft...sofern man nicht gerade eine schlüsselstelle zu bewältigen hat. an einigen stellen müssen wir steine in die ausgefahrene furt legen oder absätze entschärfen, damit wir unsere autos nicht beschädigen. wir sind echt froh, um die hohe bodenfreiheit. es macht spass, das auto bis ans maximum herauszufordern und seine fähigkeiten auszuloten. es ist unglaublich, wo man mit diesen autos überall durchkommt.

wir sind unterwegs im gebiet der himbas, einem traditionellen hirtenvolk, das hier im kaokoveld lebt. sie stammen von den hereros ab, die man in ganz namibia trifft. sie wurden von anderen völkern in dieses abgelegene gebiet vertrieben und leben hier noch ganz ihren traditionellen lebensstil. da himbas nicht oder nur ganz selten in die zivilisation finden und als selbstversorger leben, sind sie um geschenke mehr als nur dankbar. in diesem bewusstsein haben wir sonnenblumenöl, salz, zucker und maismehl in portionen abgepackt, um sie bei der fahrt durch ihr land zu verschenken. schon an unserem ersten tag im kaokoveld treffen wir auf die ersten himbasiedlungen.
sie sind ein ausserst stolzes volk, das nicht bettelt, aber stets freundlich winkt. sie sprechen ihre eigene sprache und können kein englisch. die verständigung ist zeichensprache. wenn wir anhalten, treffen zwei welten aufeinander die nicht unterschiedlicher sein könnten. wir kommen mit unserem auto, dass vollbepackt ist mit ausrüstung von der saftpresse bis zum satellitentelefon. und das gegenüber lebt in einer lehmhütte, trinkt aus eingefetteten, selbst geflochtenen körbchen und das grösste machbare geschenk sind 500 gramm salz und zwei deziliter öl. wir kommen uns teilweise beschämend vor. wobei man wissen muss, dass die himbas kein armes volk sind. manche stämme besitzen bis zu 4000 rinder und 2000 ziegen. sie sind einfach zu geizig, um es in geld zu tauschen und etwas materielles daraus zu besorgen. man sagt, die himbas seien das geizigste volk der welt (aussage eines himbas). wir sind fasziniert von der traditionellen kleidung und dem primitiven lebensstil. die frauen reiben sich jeden tag von neuem mit selbst gemahlenem rotem steinpulver ein. dies ist die tägliche reinigung. eine echte himbafrau wäscht sich ein leben lang nie mit wasser.
je mehr wir gegen die epupa falls kommen, desto schlimmer wird die strasse. grosse absätze, lange steinige, steile passagen, tiefe furchen und spitzige steine erschweren uns das vorankommen. zudem steigen die temperaturen gegen 40 grad. eine abkühlung im kunene liegt nicht drin, weil krokodile und hippos den fluss beherrschen. einzig oberhalb der fälle hat es einige pools, in denen man gefahrlos baden kann. deshalb wollen wir so schnell wie möglich dort hin...
...und wir werden nicht enttäuscht. die epupa falls sind wirklich einen besuch wert und zählen für uns zu den schönsten wasserfällen afrikas. der hauptfall ist sehr imposant, weil man fast hinein gehen kann. flussabwärts fallen dann duzende kleine fälle über die abbruchkante des kunene. zwischen den fällen hat es kleine inseln auf denen die knorrigen baobabs wachsen. wir sitzen westlich der fälle auf einem felsen und bestaunen

die ca. einen kilometer breite wasserspektakel und wünschten uns, dass ihr täglich kurz durch unsere augen sehen könntet. dies sind momente, in denen man der überzeugung ist, dass es nicht viel mehr braucht, als eine auto, um damit die welt zu entdecken. wie schon erwähnt steigen nun die temperaturen des afrikanischen sommers auf 40 grad und jede nur mögliche, krokodilfreie abkühlung wird genutzt und genossen. wir verbringen stunden in den angenehm kühlen, sprudelnden pools oberhalb der fälle. nicht nur das baden an und für sich ist ein erlebnis, sondern das ganze umfeld. himbakinder plantschen im wasser, frauen wie männer waschen sich (und ihre kleider), und tiere kommen zum trinken. hier ist die wasserstelle treffpunkt einer ganzen region. da wird gekauft, verkauft, geraucht, gespielt und vor allem getratscht und mit touristen gescheckert.

weil uns der ort und das camp so gefällt, bleiben wir zwei nächte hier. wir haben das gefühl so abgelegen an einem sicheren ort zu sein und gehen am zweiten abend hier nach einem guten schluck wein und selbst gebackenem brot ins bett, ohne irgendetwas einzuschliessen. es ist leermond und deshalb noch stockdunkel. am nächsten morgen in der früh, wir sind schon aufgestanden, während eva und chris noch schlafen, bemerken wir, dass unser abwaschmittel fehlt. kurz darauf der grosse schreck...je ein campingstuhl von uns und den özis, auch weg! und zum schluss noch die heiligen schlarpen von chris...alles geklaut. aber wie kommen wir wieder zu unseren sachen? wir wecken die beiden anderen und schon minuten später schwärmen wir männer aus. erst zum dorfhäuptling, danach zur polizei. während dieser zeit bringen zwei himbafrauen die stühle zurück (und wollen 100 rand/ca.20sfr) und der dieb schleicht an, um sich zu entschuldigen... da wir aber nicht gewillt sind unser eigenes inventar zurückzukaufen haben wir innert kürze die volle dorfversammlung bei uns im camp. das war ja ein bild! traditionelle himba frauen, der dorfchef und seine frau, etwa drei polizisten, der dieb in handschellen, himba-clan angehörige, der campingsecurity und schaulustige. nach langen diskussionen konnten wir die grosse runde mit einem kilo salz, oel und zucker auflösen.
eine bekanntschaft der besonderen art hatten wir mit uwe...wir lernen ihn in epupa kennen, während er seine einkäufe erledigt. nach einem kurzen gespräch erfahren wir, dass er hier, etwas ausserhalb der fälle lebt. es kommt noch besser. er ist traditionell und zivilrechtlich mit maria, einer himbafrau verheiratet. das ist unserer meinung nach noch mal eine stufe extremer als das leben von corinne hoffmann, der weissen massai. wie wir das erfahren, sprudeln nur noch die fragen. wir sind auch fasziniert und angetan von der schönheit dieser traditionellen, stolzen frauen, aber wie man hier oben in einem himbakral leben kann wie ein himba, ist uns ein rätsel. uwe scheint die deutschsprachige abwechslung zu erfreuen und er lädt uns für den nächsten tag zu sich in seinen kral ein. diese einladung nehmen wir gerne an und treffen am nächsten morgen um ca. acht bei uwe ein. als dankesgeschenk bringen wir wiederum mehl, zucker, oel und speziell für maria schnupftabak. den reis behalten wir für uns, die himbas mögen ihn nicht. wir können in einen himba-haushalt schauen und erfahren sehr viel über die geschichte, rituale und lebensstil des himbavolkes.
wir besuchen einen friedhof, wasserstellen und dürfen in einem anderen kral zuschauen, wie ein frisch geschlachteter ochse ausgenommen wird und der medizinmann aus den sehnen des tieres die zukunft voraussagt. noch lange könnten wir zuhören, aber wir wollen heute noch eine etappe weiter in richtung van zyl's pass. am fusse des passes wollen wir campen, damit wir früh am darauffolgenden tag den pass in angriff nehmen können. der van zyl's pass...wurde nie für die öffentlichkeit gebaut. mitte des letzten jahrhunderts hat der südafrikanische beamte van zyls mit einigen schwarzen arbeitern diesen pass angelegt, um in seinem verwaltungsgebiet schneller ins marienflusstal zu gelangen. seit dieser zeit wurde an der strasse nichts mehr gemacht, weil die strasse nicht von der regierung unterhalten wird. über diesen pass wird so jede meinung verbreitet, die man nur haben kann. einige raten in höchstem masse davon ab diese strecke zu befahren, weil man sein auto unmöglich ohne arge beschädigungen über den pass bringt. andere schwärmen von dieser strecke und zählen sie zu den besten 4x4 tracks der welt. was alle meinungen gemeinsam haben ist, das man den pass nur von ost nach west befahren kann, weil die passabfahrt einige stellen aufweist, die 40 % gefälle haben und mit absätzen von 40 -50 cm bestückt sind. aufgrund dieser vielen verschiedenen meinungen, beschliessen wir uns das selber mal anzuschauen und dann selber zu urteilen.

alle vier freuen wir uns auf das grosse abenteuer und sind froh, dass wir mit zwei autos unterwegs sind. denn die strasse wird schnell zum track und dann zur geröllhalde und immer wieder müssen wir uns gegenseitig über passagen lotsen, in dene grosse steine oder absätze die kardanwelle, achse oder das differenzial beschädigen können. schon die anfahrt zum pass hat es in sich und wir sind uns teilweise nicht sicher ob dieser teil zum pass gehört oder ob es noch extremer wird. teilweise erkämpfen wir uns abschnitte und nach einigen schlüsselstellen ist klar, das wir es durchziehen werden, weil ein umkehren über diese strasse zurück nicht mehr in frage kommt.
uns wird bewusst, dass auch nach acht monaten und spannenden strecken im südlichen afrika der van zyl's eine andere dimension ist und auto sowie fahrer (und beifahrer) fordert. manchmal stoppst du den wagen vor einem geröllabgrund und fragst dich, wo da wohl die strasse weitergeht und ob es möglich ist, hier durchzukommen ohne dass man sich überschlägt. an diesen stellen bauen wir jeweils die strasse neu. mit dem aufschichten von steinen können wir die schlimmsten stellen etwas, entschärfen. und dennoch braucht es starke nerven, wenn man im auto sitzt, so weit es geht auf die bergseite lehnt und einfach nur hofft, dass alle räder den bodenkontakt halten. sisca und eva sind froh, dass sie den job des fotografierens und wegweisens übernehemen können und gewisse passagen nicht im auto sitzen müssen. gegen mittag erreichen wir die passhöhe und vor uns öffnet sich eine der schönsten aussichten afrikas...der weite blick ins marienflusstal.
die passhöhe ist erreicht und auch wenn es einige heikle stellen hatte, verfallen wir ins sprüche klopfen, (war ja eigentlich locker, ist das schon alles, ist ja gar nicht so schlimm. wir sehen den grund der strasse im tal vor uns und auch wenn die strasse noch steil aussieht, und einige stellen hinter felsen verdeckt sind haben wir das gefühl, wir seien schon unten. schon fast überheblich denken wir an die jungs, die uns vor dem schlimmsten warnten...das, wie wir heute wissen noch kommt. nach unserem siegesfoto steigen wir ins auto und wollen die letzten paar kilometer noch hinter uns bringen. der mittag ist vorbei, es ist heiss und der lange morgen mit anstrengendem fahren und steine beigen hat seine spuren hinterlassen. wir sind alle ein wenig schlapp! wir kommen nur einige hundert meter weit, als uns der track um einen felsen führt

und wir vor einer (fast senkrecht abfallenden) wand stehen bleiben. vor uns ist eine art geröllhalde, bestückt mit absätzen, grossen steinen und ca. 40 % gefälle. ich komme mir vor wie ein gleitschirmpilot auf der startrampe. die abfahrt ist 300 meter lang und wie skifahrer vor dem rennen, spazieren wir die ganze strecke ab und besprechen wo wir durchfahren müssen. danach werden steine in den weg getragen, die durchs abrutschen unserer vorgänger am hang und neben dem weg liegen. dieser berg ist so steil, dass man nicht einmal im low range fahren kann, man wird nach wenigen metern so schnell, dass das auto im kies so ins rutschen kommt, dass man übel abstürzen könnte. wir nehmen uns deshalb die nötige zeit. dreieinhalb stunden brauchten wir für die bewältigung dieser ca. drei kilometer. (siehe galerie) vier weitere, steile stellen, zum teil mit extremem seitlichen gefälle müssen wir meistern, bis wir erleichtert, den fuss der westseite des van zyl's erreichen. froh, dass alles noch dran ist und wie eva es auf unsere tafel schrieb...und nix ist hin...!
galerie

wie alle die den pass gemeistert haben, suchen wir eine grosse steintafel, auf der wir uns verewigen und die dann am fusse des passes deponiert wird. die letzte tafel ist auch schon wieder drei wochen alt...
die restlichen hundert kilometer ans nördliche ende des marienflusstal ist nur noch formsache. über rote sanddünen, durch goldenes trockenes gras, auf denen springböcke und oryxe grasen, führt die sandspur an den kunene runter. die hohen bergketten, auf der gegenüberliegenden flussseite gehören schon zu angola. so weit weg von der zivilisation, umgeben von überwältigender landschafts szenerie, diesen blauen fluss zu füssen, der mit nimmersattemgrün bestückt ist und die erinnerungen an den tag, wie wir über den van zyl's fuhren, mit der unvergesslichen aussicht... es fühlt sich an, wie "sex mit der natur". wir bleiben eine nacht und fahren dann an der berühmten red drum vorbei weiter ins parallel verlaufende hartmanns tal. dieses liegt nur 20 kilometer neben dem marienflusstal, unterscheidet sich aber landschaftlich enorm. die landschaft ist viel karger und schon nach wenigen kilometern fährt man durch zerklüftete felsen und hohe sanddünen.
wenn man sand, felsen und karge landschaften mag ist dies hier eine traumdestination. das haben auch die jungs von wildlife safaris gemerkt, haben am ende des tals die serra cafema lodge aufgebaut und das tal im konzessionsgebiet gepachtet. das heisst auf deutsch, das reiche leute (die nacht kostet 1000 us dollar pro person) eingeflogen werden, um dieses tal exklusiv zu erleben. als selbstfahrer ist man daher alles andere als willkommen. späher auf motorrädern kommen dann angebraust und vertreiben einem aus dem tal...es sei denn man kann sich auf schleichwegen unbemerkbar bewegen. ein versuch lohnt sich allemal. wir haben dort am rande der dünen unser letztes buschcamp aufgeschlagen und sind am folgenden tag in richtung purros aufgebrochen. schon bald sind wir zwei wochen unterwegs und unsere vorräte reichen noch bis sesfontein.
die fahrt über purros, wo man unbedingt überrnachten muss, weil man hier gute chancen hat wüstenelefanten zu sehen, bis nach sesfontein ist abwechslungsreich, aber anstrengend. mal sandige passagen, dann riesige weite ebenen, in denen man glaubt die erde sei ein teller, entlang, von winden geformter berge und grüner flussbetten. viele wildtiere kann man entdecken und mit glück sieht man wüstenelefanten, giraffen oder löwen. ganze 75 paare leben hier im kaokoveld. man glaubt es kaum, aber abgesehen von den epupa falls, wo wir die strasse kreuzten auf der auch pws zu den fällen hochfahren können treffen wir nach 10 tagen auf das erste auto.
auf dem weg nach sesfontein steht ein landrover v8 am strassenrand (ein landrover!!), im auto zwei frauen, daneben ein riesiger apparat von mann, mit bart, langen haaren, harleybrille im gesicht und armyhosen hängen am gürtel. vor dem haben sogar rausschmeisser und löwen angst, dachten wir uns. aber wie immer auf unserer reise halten wir an und chris der vor uns steht, fragt ob er ein problem habe. der mann namens hein, wirkt introvertiert und ist erst nicht so gesprächig. dann sagt er uns, dass er kein benzin mehr habe. wir bieten ihm einen lift an nach sesfontein, wo er seinen kanister füllen kann und wenns sein muss bringen wir ihn halt wieder hierher zurück. ein langer weg, aber wenn man in der gleichen lage wäre...denn manchmal kommen hier tage keine autos vorbei. wir nehmen ihn mit bis zur tankstelle in sesfontein und laden ihn an der tankstelle ab. da erzählt er uns, dass er der manager ist von der palmwag lodge und dass wir seine gäste seien, falls wir vorbei kommen. sicher kommen wir vorbei, meinten wir, war die palmwag doch in unserem programm und der camping ist sehr schön und hat einen guten ruf. für campings ist er auch sehr teuer, deshalb finden wir die geste, dass er uns einladen will auf den camp sehr grosszügig. hein stoppt an der tankstelle einen seiner safariwagen auf dem weg in den hoanib und fährt mit ihm zu seinem auto zurück. see you soon, und schon ist er weg. kurz nach sesfontein schlagen wir unser camp bei den warmen ongongofalls auf. ein bad im glasklaren angenehm warmen wasser war mehr als überreif...waren die letzten tage doch sehr heiss und staubig. und dank des windes in den dünen sind wir nun auch schön gepielt, die haut ächzt nach einem ausgiebigen bad. am abend bäckt dann chris unter siscas anleitung sein erstes brot... was für ein event und es kommt gut für uns alle. am nächsten morgen gibt es knuspriges ruchbrot mit nutella. für uns jeweils fast schon der tageshöhepunkt. denn toastbrot mögen wir nicht mehr sehen. nach dem wir wiedereinmal ausgeschlafen haben und unser ausgedehntes frühstück vorüber ist, machen wir uns auf den weg nach palmwag.
eine malerische strecke, die eher ans monument valley erinnert als man es in nordnamibia erwartet. jenseits der strasse entdecken wir bergzebras, oryxe und giraffen. die fahrt ist kurzweilig und nach einer guten stunde treffen wir in palmwag ein, einer lodge die zur kette der wilderness safaris gehört. eine exklusive lodge, mit eigenem wasserloch, angrenzend an die eigene konzessionsarea (4000 km2) von palmwag lodge, die nur den hauseigenen gästen offen steht. wir melden uns an der reception der lodge, der camping liegt abseits und hat eine eigene reception und fragen nach hein. der sei im momment nicht da, aber unsere zimmer seien bereit, die schönsten, mit sicht auf die wasserstelle. vermutlich standen wir vier da wie die ölgötzen mit offenem maul. auf jeden fall versicherte sich die empfangsdame nochmals ob wir die seien, die gestern hein geholfen haben? ja sagten wir, und sie meinte,
dann seid ihr die persönlichen gäste des chefs, der euch diese zimmer reserviert hat. er erwarte uns in einer stunde in der bar... und dort kam es noch besser. hein tauchte auf, hiess uns herzlich willkommen und bestätigte uns, dass wir seine gäste seien, inklusive essen in der lodge und dass wir uns frei auf dem konzessionsgebiet der lodge bewegen dürfen. uns ist das gar nicht recht...aber hein ist uns so dankbar, weil er schon drei tage auf hilfe warten musste auf dieser strecke. auf dem drive im gebiet sahen wir unsere ersten wüstenelefanten. drei gruppen mit jungen.
den rest des tages verbrachten wir am pool, auf der terrasse unseres bungalows und am buffet. es war herrlich, mal eine weile so wie die fürsten zu leben. wir haben es sehr genossen, auch wenn wir uns nicht vorstellen könnten immer so abzusteigen...aber etwas wissen wir sicher, halte immer an wenn jemand hilfe braucht, du weisst nie wen du triffst. unser panko hat in den letzten tagen einiges einstecken müssen. der auspuff wurde abgerissen, einige hartgummidämpfer sind durch und eine halterung der blattfedern ist abgerissen. wir müssen sofort nach otjiwarongo um dies zu beheben. dies ist der letzte tag mit eva und chris. nach 17 tagen trennen sich unsere wege. sie kriegen besuch und fahren nach windhoek und wir bringen panko zum arzt. aber afrika ist klein und wir werden uns sicher nochmals irgendwo treffen. wir schauen mal wie lange panko ins spital muss und drehen dann noch eine runde über die spitzkoppe und den brandberg, um dann in den etosha zu fahren. das isch es gsii mit triks und gägs, tschau zäme...bis bald reto und fränzi



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