schönes, weites namibia...

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nachdem wir alle nötigen einkäufe in swakopmund getätigt haben, verabschieden wir uns von meike (fällt uns nicht leicht...) und fahren zur mondlandschaft. dieses bizarre, verklüftete, sehr trockene gebiet, das nur alle paar jahre regen erlebt, gibt einem das gefühl auf dem mond zu sein. bis zum horizont nur karge felsformationen.
wir müssen uns wieder an andere dimensionen gewöhnen...erdrückende hitze liegt in der luft, die gravelroads (unbefestigte strassen) schlängeln sich von horizont zu horizont. unglaubliche farbwechsel und variationen bereichern das landschaftsbild, weil regenzeit, (im sommer gibt's 200 mm regen, wow! kann man in der schweiz in einer stunde haben!) herrscht und überall etwas grün dazwischen liegt, alle stunden, teils sogar halbe tage kommt einem kein auto entgegen. man fühlt und spürt die unglaubliche weite dieses landes.

nach dem wir den "mond" besichtigt haben fahren wir in richtung süden, zu unserem ersten bushcamp nach mirabib. die felder sind teils knallgrün, weil es immer wieder kurze regionale schauer gibt. in den gebieten in denen nur für kurze zeit saftige gräser wachsen, begegnen wir den ersten wildtieren. strausse, zebras oryxe, springböcke und kudus fliehen wenn wir uns ihnen nähern, oder an ihnen vorbei brausen.
nach drei stunden fahrzeit erreichen wir mirabib. ein ca. 120 meter hoher fels, der aus der ebene ragt. überall kleine höhlen und überhänge unter denen man sein camp aufschlagen kann. in der ferne leuchtet die wüste namib...ein unglaublich schöner ort. es ist so still, dass es fast schmerzt in den ohren.

nachts sind die sterne so nahe, dass man sie vom himmel holen könnte. wir sitzen noch lange in unseren stühlen, staunen einfach in den himmel und zählen die sternschnuppen...brigitta, paul, anja und benno, wir haben an euch gedacht...ein wunderbarer einstieg!
am nächsten morgen brechen wir früh auf um die kühle zeit zu nutzen und fahren weiter richtung sesriem dem tor zu sossusvlei. wir durchqueren den kuiseb canyon, fahren an farmen entlang, die namen haben wie rostock ritz und büllsport. die vergangenheit der deutschen kolonialisierung sind noch überall zu sehen. wir erreichen sesriem und suchen uns einen lauschigen platz zum campieren unter einem baum. gegen den späteren nachmittag entscheiden wir uns, nach sossusvlei zu fahren um den sonnenuntergang zu geniessen.
die einst geteerte strasse, sie wurde befestigt, um die vegetation vor dem staub der autos zu schonen, ist in einem mehr als nur üblen zustand. grosse und tiefe schlaglöcher kosten konzentration und nerven. wir brauchen trotz zügigem fahrstil 1,5 stunden für die 67 kilometer. unser panko leidet, und wir mit ihm. die letzten fünf kilometer durch den sand bewältigen wir problemlos und plötzlich stehen wir inmitten der roten, bis zu 300 meter hohen dünen. ein grandioser anblick.

in der nacht zieht wind auf, der immer heftiger wird. wir werden im auto hin und her geschüttelt, und müssen alle fenster und türen schliessen. unser tisch knallt an den baum und die stühle kippen gegen das auto. geschirr kracht, es wird ungemütlich... ...ein sandsturm, ostwind. fegt über das land. auch am morgen als es hell wird tobt es noch immer. wir bleiben in unserem auto gefangen, wie auch alle andern um uns herum. im auto wird es allmählich heiss.


wir steigen kurz aus dem auto und haben innert sekunden die augen und den mund voll feinem sandstaub. es knirscht zwischen den zähnen. gegen mittag lässt der sturm nach und die sicht wird besser. wir brechen erneut auf nach sossusvlei und deathvlei. drei tage bleiben wir in sesriem und fahren zu allen verschieden tageszeiten in die dünen um die immer wieder anderen lichtverhältnisse zu bestaunen.




wir sind sehr angetan vom deathvlei, einer salzpfanne in mitten von dünen, in der skelettartig abgestorbene, jahrhundert alte bäume der witterung trotzen. zu jeder tageszeit sieht die pfanne anders aus...bei jedem besuch haben wir die pfanne für uns alleine.


nach dem nachtessen bewaffnen wir uns mit taschen- und stirnlampe und gehen auf mikrokosmos jagt. um unser auto bewegt sich doch einiges interessantes. essigkäfer, diverse mist- und sonstige käfer, familie skorpion, gekos, echsen usw. wir entdecken immer wieder neues. hier eine kleine auswahl unserer nachbarn direkt ums auto...



wir haben sossusvlei von der schönsten seite genossen, naturgewalten, die sich wiederholten (sandstürme), vergessen wir und fahren am namibrand entlang weiter nach koiimasis. diese farm von anke und wulff itzko wurde uns von meike wärmstens empfohlen. sie liegt inmitten der tirasberge am fusse einer wunderschönen felsformation. wir wurden von anke herzlich empfangen... ca. einen kilometer oberhalb der farm haben sie in einer schlucht gelegen, den für uns schönsten je besuchten camping gebaut. wunderschön gelegen mit feuerstelle und schattigem platz.

schon die anfahrt von osten her war ein erlebnis. nur mit dem 4wd befahrbar durchquert man gebirge, savannen und graslandschaften. man vertreibt rinder, strausse und wilde pferde vom track. die eigentliche einkommensquelle der izkos. sie zähmen und bereiten wildpferde, züchten strausse und rinder und betreiben das wunderschöne camp.


von anke und wulff erfahren wir viel über das harte, aber schöne farmleben, die tiere die sie züchten und natürlich all die anderen wildtiere die auf dem farmland leben, das so gross ist wie der kanton appenzell. unter anderem erfahren wir, dass es in den tirasbergen sehr viele freilebende leoparden gibt. sie sind eine plage für die farmer, reissen sie doch regelmässig pferde und rinder. menschen bekommen leoparden fast nie vor die augen. die meist nachtaktiven raubkatzen sind extrem scheu. wulff fängt sie mit fallen ein und...ja früher wurden sie in parks ausgeflogen... heute hat es zu viele.


in der nacht werden wir zeugen eines specktakels. beim eindunkeln beobachten wir eine pavianfamilie, die sich in den felsen, ca. 200 meter von uns ein nachtlager einrichtet in einer kleinen höhle. drei erwachsene, grosse affen und fünf kleine kinder. das pavianmännchen ist von grosser mächtiger statur. wir beobachteten das bunte treiben und gehen danach ins bett. autotüren und fenster offen, es ist ja heiss! um vier uhr nachts schiessen wir aus dem schlaf! ein riesen gebrüll und todesgeschrei von acht affen hallt in den steinen. dazwischen das tiefe brüllen und grollen einer raubkatze. der leopard hat sich ein junges geholt!. die mutter brüllt noch eine halbe stunde ihrem jungen nach, bis wieder einigermassen ruhe einkehrt. am morgen beobachten wir die dezimierte familie in den felsen verschwinden...
mit einem leicht mulmigen gefühl und dem nötigen respekt starten wir am nächsten morgen zu einer wanderung in die schlucht auf um zu einem aussichtspunkt zu gelangen. wir sehen klippschleifer, steinböcke und viele echsen. an einer wasserstelle stossen wir auf eine schwarze schlange, die auf froschjagt ist. eine kobra oder schwarze mamba soll es gewesen sein. sie war zu schnell weg für ein foto. auf der anhöhe wurden wir mit einer grandiosen aussicht belohnt. wir fühlten uns "out of africa". am abend gabs dann straussenfilet direkt ab farm...grosse blätzli und mega zart. wir können nur jedem, der entlang der namib fährt empfeheln, bei anke und wulff vorbei zu schauen. ihren farmgeschichten kann man stundenlang zuhören und man erfährt viel spannendes über land und leute. dazu liegt die farm in atemberaubender landschaft.


wir verabschieden uns, mit der sicherheit, dass wir wieder einmal kommen und fahren in einem halben tag nach keetmanshoop. dort sind wir nun seit gestern etwas ausserhalb der stadt beim köcherbaumwald. haben gewaschen, das auto geräumt, gepufft, ausgemistet, waren einkaufen und auf der bank, halt so ein reisearbeitstag. auch das muss sein. und ich sitze hier nachts, am rande des köcherbaumwaldes um 01.15 mit dem compi im dunkeln und kämpfe mit mücken, käfern und allerlei faltern die meinen bildschirm attakieren oder mein blut aussaugen...und das für euch, damit ihr morgen früh die neusten news im netz habt. vielen dank für die netten gästebuch einträge, wir haben uns riesig gefreut... zum schluss noch einige eindrücke von unserem camp hier bei den schönen, speziellen köcherbäumen.

diese köcherbaume gehören zu den sukkulenten und sind eigentlich gar keine bäume sondern eine art aloe. sie haben die fähigkeit wasser über längere zeit in sich zu speichern. ihr name köcherbaum kommt davon, dass sich die buschmänner aus der rinde köcher für ihre pfeile gefertigt haben. köcherbäume gibt es überall in namibia, nur kommen sie dort vereinzelt vor. es ist selten, dass so viele beieinander stehen.
morgen brechen wir auf in den kgalagadi transfrontier nat. park, der zu je der hälfte zu südafrika und botswana gehört. im moment sollte es schön grün und blumig sein zwischen den roten dünen. und vor allem haben wir lust auf die ersten wildtiere der grösseren art. euch allen einen guten rest der woche und bis bald...grüessli reto und fränzi


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