afrika, wir kommen...

nach einem langen tag in der schweiz besteigen wir unser flugzeug nach johannesburg. der tumult im flieger, die innere sich lösende anspannung und die enge bestuhlung lassen uns kein auge schliessen. nach zehn stunden flug landen wir in Johannesburg bei einer aussentemperatur von 30 grad. nach nur zwei stunden haben wir unseren anschlussflug. wir überfliegen die kalahari in botswana und landen gut zwei stunden später in windhoek.
über der kalahari dominierten die farben rot und braun. mit jedem kilometer gegen westen veränderte sich die landschaft und wurde stehts grüner. es ist regenzeit und schon aus dem flieger kann man sehen wie grün in namibia die wiesen und büsche sind. für uns ein ungewohntes bild. waren wir das letzte mal in der trockenzeit hier und haben die strohige, dürre landschaft in erinnerung.
...in der nacht auf den ersten märz hatten wir in zürich minus -17 grad... und nach der landung in windhoek um die 35°...diese 52° grad unterschied gingen nicht spurlos an uns vorbei! ...es hat uns fast umgehauen! gewitterwolken klebten am himmel und hin und da kam ein kurzer aber heftiger platzregen, der die luft nicht wirklich abkühlte sondern unsere umgebung in eine sauna verwandelte. da blieb nur noch der sprung in den kühlen pool.

die ersten zwei tage waren wir auf der sehr familiär geführten gästefarm ondekaremba. die familie rust hat uns auf eine kurze ausfahrt auf ihrem farmland mitgenommen. mit einer fläche von 10 mal 17 kilometern gehört die farm zu den kleineren...? man stelle sich vor! die rust's leben nur noch vom tourismus und haben einige wenige rinder zur selbstversorgung. sie haben alle zäune auf ihrem land entfernt, damit sich das wild überall ungestört ernähren und aufhalten kann. und wildtiere hat es sehr viele auf ihrem grundstück. springböcke, kudus, kuhantilopen, steinböcke, dickdick, erdmännchen, meerkatzen und mungos sind nur einige tiere die wir auf dem drive gesehen haben. wir genossen auf einer anhöhe unseren sunsetdrink, lauschten den jaulenden schackalen und genossen den ausklang unseres ersten afrikatages. nach einem wunderbaren nachtessen sind wir dem tiefschlaf verfallen der uns erst 13 stunden später erwachen liess.

wir verabschieden uns von den rust's (wir werden sie wieder sehen, da wir unser auto am ende der reise hier einstellen können) und nehmen ein kleinflugzeug um nach swakopmund zu kommen. es regnet in strömen als wir in windhoek eintreffen und die strassen stehen teils 20 cm unter wasser...der flug durch die gewitterwolken lassen reto so bleich werden wie der schnee zu hause...bin ich froh nach einer stunde zu landen. in swakopmund stehen wir nun an der gravelroadpiste...alleine mit unserem gepäck. ein älterer herr hat erbarmen mit uns und fährt uns ins stadtzentrum.
wir suchen uns ein bed and breakfast und werden in meike's gesthouse fündig. ein hübsches zimmer inmitten eines grünen, gepflegten gartens ist frei für uns. wir fühlen uns auf anhieb wohl und da unser auto noch nicht angekommen ist am freitag, verlängern wir übers wochenende. mit meike haben wir wohl eine der sympathischsten und herzlichsten gastgeberinnen namibias getroffen. ihr gesthouse ist eine oase im sonst eher sandigen und staubigen swakopmund.


hier in swakopmund fällt es einem schwer sich in afrika zu wähnen. 90% der Bevölkerung spricht deutsch die strassen tragen namen wie kaiser-willhelmstrasse und brückenstrasse, die tageszeitung kann man in deutsch lesen, und es gibt brauhäuser und deutsche warenhausketten wie ackermann usw...nur der blick jenseits der stadtgrenze, in die sanddünen der namib, geben uns das gefühl in afrika zu sein.

nach einem anruf nach walvis bay erfahren wir, dass unser auto erst am sonntag eintreffen wird und wir es frühestens am montag rausholen können. wir haben also alle zeit der welt um swakop bis ins letzte detail zu erkunden. wir verbringen stunden am meer, besuchen museen und den snakepark, der sämtliche schlangenarten namibias beheimatet. wir grüssen die robben am hafen, besuchen den holzschnitzermarkt und gehen auf shoppingtour. wir besuchen die kristallgalerie und bestaunen den grössten kristall der welt der in namibia (man staune!) und nicht in der schweiz gefunden wurde. er ist 4.5 meter breit, 3.5 meter hoch und ca 4.8 to schwer! nichts mit klauen...
am nächsten morgen holt uns chris, ein bekannter meike's ab für einen trip in die wüste. er ist verliebt in die wüste, und möchte uns zeigen dass die wüste lebt... er hoffe uns einige tips auf unseren trip mitgeben zu können.



wir fahren eine stunde über sanddünen, entlang von salzpfannen, bis wir am fusse einer düne halt machen...chris erklärt uns, wie man durch die wüste fährt, ohne das oekosystem zu gefährden. wir sind erstaunt, was dieser man alles weiss und vor allem was er alles ausgräbt und findet.
wir suchen die dünen ab nach einem ganz speziellen tier. chris glaubt eine spur gefunden zu haben und gräbt ganz vorsichtig ein loch in den sand und wird ca. 40 cm unter der oberfläche fündig. er hat einen palmato-gecko gefunden. dieses nur nacht- und frühmorgens aktive tier ist mit schwimmfüssen ausgestattet um sich vergraben zu können. seine haut ist transparent und die blutbahnen, sowie die wirbelsäule sind durch die haut sichtbar. er vergräbt sich tagsüber um sich vor dem austrocknen zu schützen. nach einer minute am licht, vergraben wir ihn wieder in seiner höhle. nun folgt ein highlight auf das andere. wir finden eine weisse dame (grosse weisse spinne), die sich auf der flucht vor angreifern zu einer kugel zusammenrollt und mit über 40 umdrehungen pro sekunde um die eigene achse flieht.

...nach einer kurzen fahrt gelangen wir in eine salzpfanne in der ein paar verdorrte sträucher, oder deren resten zu finden sind. chris nimmt einen stab zur hand der uns verrät, das wir nun auf schlangensuche gehen. wir erhalten instruktionen und tips, wo wir suchen müssen und wo sich schlangen meist aufhalten. es geht nicht lange da hat sisca einen seitenwinder (eine schlange aus der familie der ottern, die sich seitlich fortbewegt) gefunden. als wir kommen flieht sie.

an einem anderen busch finden wir nur schlangenhäute und spuren...keine schlange zu sehen. mit einem ast streicht chris über den sand und plötzlich schiesst eine weitere otter aus dem nichts und faucht laut. sofort gräbt sie sich wieder ein, bis man nicht mehr mal die augen vom sand unterscheiden kann...na dann, grüss die sandalenwanderer! schluck, das ist eingefahren.
in der gleichen gegend finden wir eine tanzende eidechse. damit sie auf dem heissen sand die füsse nicht verbrennt, hällt sie jeweils diagonal einen fuss und einen arm in die höhe, um sie abzukühlen. ich bin überrascht, welch schöne farben diese kleinen tiere zeichnen. nach diesem foto ist sie ab wie der teezug und innert sekunden im sand verschwunden!

chris erzählte uns, dass wir mit viel glück, die chance hätten ein chamäleon zu finden, wenn wir noch lust zum suchen hätten. wir haben sträucher abgesucht und nach grösseren braunen objekten ausschau gehalten und wurden belohnt. auf einem unscheinbaren abgestorbenen busch verweilte ein erwachsenes chamäleon. dieses leben in mitten der wüste hat mich sehr beeindruckt. nach diesem tag mit chris hat sich unser verhältnis zur wüste nochmals verändert. sie ist nicht nur wunderschön, sondern sie ist ein äusserst sensibles oekosystem, das voller farben und leben ist und das es zu schützen gilt.
der montag rückt näher, und die green cape ist in walvis bay angekommen. wir haben sie am horizont gesehen... die nacht auf den montag verschlafe ich unruhig. meine nervosität steigt allmählich und ständig fragen wir uns, ob der wagen da ist und ob wir ihn selber rausholen können. die zeiten, in denen man am wochenende durch den hafen spazieren konnte um seinen container zu suchen sind nämlich vorbei. ein haushohes tor am eingang und stacheldraht um den hafen verhindern ein eindringen.

wir wenden uns an eine agentur, die das clearing unseres containers übernehmen soll und werden in "zane mutton" fündig. er verspricht, sein bestes zu geben um den wagen bis montag abend aus dem hafen zu haben. nach dem frühstuck fahren wir ins 30 km gelegene walvis bay in zane's büro. er hat übers wochenende alle unterlagen vorbereitet und wäre bereit, den wagen rauszuholen. doch der customs officer, der die erlaubnis erteilt, hat noch keine lust und vertröstet uns auf 14.00 uhr. wir nehmens mit fassung und schlendern zum meer. um 14.00 zurück geht erst mal gar nichts! wir warten im büro von zane...und warten. dann die nachricht, dass wir nicht aufs hafengelände dürfen und jemand anders unseren wagen aus dem container fährt. das wäre die grosse enttäuschung und jemand fremden an den wagen zu lassen, hatten wir echt keine lust. nach einer weiteren stunde hatte zane ein permit organisiert, und nach der gesichtskontrolle beim officer durften wir aufs gelände.

von weitem erkannte ich unseren grauen, in mitten von blauen und roten containern. der container wurde im beisein des officers geöffnet und unser panko stand brav da...die erleichterung war gross. die gurten waren zwar gerissen, und einige kleine schrammen an stoss- und heckstange sind zu sehen, aber sonst ist noch alles dran und drin wie beim verschiffen in basel.


wir hatten süssigkeiten im auto, die ich den beiden herren verteilte. das war wie doping. innert einer stunde hatten wir die nötigen unter schriften und konnten den hafen verlassen, ohne dass jemand nur einen blick ins innere des autos warf...das hat uns mehr als nur erstaunt! alles in allem war das verschiffen problemlos verlaufen und hat viel weniger probleme mit sich gebracht, als wir angenommen haben, ausser der hafengebühren fürs rausholen. diese preise haben sich mehr als verdoppelt! der staat schneidet sich da ein schönes stückechen ab. man muss wissen, dass der container nicht einfach vom schiff abgeladen wird. der kran nimmt ihn vom schiff, und hebt ihn auf einen lastwagen. dieser lastwagen fährt an uns vorbei in ein 500 meter entferntes lager. dort wird er abgeladen und von aussen nach schäden begutachtet. danach wird er wieder aufgeladen und die 500 meter zu uns zurücktransportiert. dort wird er wieder abgeladen und mit einer grossen zange geöffnet. dann kommt da noch die unterschrift des cheeef-officers und das war's! kostet nicht mehr 700.-, sondern das doppelte. (das zur info für die, die nach namibia verschiffen wollen. wenn man es vorher weiss, tut's weniger weh!) schwamm drüber, wir haben unser auto, sind zurück in swakop und können nun richtung sossusvlei losfahren... mir grüessed eu ganz herzlich...


zurück

webcounter

reto boltshausers.com