vilankulo - inhassoro - rio save - inchope - chimoio - gorongosa nat. park - inhaminga - inhamitanga - caia - vila de sena - mutarara - chipanga - nicuadala - quelimane - praia do zalala - mocuba - gurue - lioma - malema - ribaue - nampula - ilha de mosambique
nach dem wir, (reto im auto liegend wegen der malaria) einige tage an ort und stelle bleiben mussten, waren wir nach über einer woche froh, wieder die strasse unter die räder zu nehmen und nach norden aufzubrechen. auch wenn anfangs, in nur ganz kleinen etappen...
wie ein neuanfang! ich fühle mich wie neugeboren und die rückenschmerzen sind in keinem verhältnis mehr zu den letzten tagen. und für fränzi ist der reisepartner wieder auferstanden und die zeit des alles alleine machens ist vorüber. gut gelaunt zieht es uns gegen norden. wir verabschieden uns in inhambane bei doktor rené und lassen uns nochmals ein rezept geben mit den nötigen mitteln gegen malaria. wir denken es ist vernünftig, die richtigen medikamente auf vorrat dabei zu haben. man weiss ja nie, wo man das nächste mal ist, wenn eine eventuelle malaria ausbrechen könnte.
über maxixe fahren wir an den eine stunde nördlich liegenden strand von morrungulu. ein weisser sauberer, tropischer sandstrand in einer von kokospalmen umgebener bucht. am abend bieten die fischer ihre körbe voller prawns, lobstern und frischem fisch zum verkauf an. aber leider mussten wir die fischer gehen lassen, ohne ihnen was abgenommen zu haben. meine malariatabletten haben mir den appetit genommen und sisca hatte länger anhaltende magenkrämpfe, die wie wir später merkten vom lariam ausgelöst wurden. nach dem sie regelmässig mit schwindel,unwohl sein und appetitlosigkeit kämpfte,
hat sie die prophylaxe abgesetzt. wir spannen weitere zwei tage aus um einen rückfall der malaria durch anstrengung zu verhindern. sisca geniesst den einsamen strand während ich in der hängematte lese und schlafe. bin noch immer schlapp und habe das verhalten einer katze angenommen. die strasse führt uns weiter nach vilanculos und inhassoro. beide orte sind ok zum übernachten und sich versorgen, aber weiter nichts besonderes. hier enden für eine weile die "touristischen" strände. die srasse schlängelt sich nun weiter ins landesinnere und kommt erst nach ca. 800 kilometer wieder ans meer zurück, abgesehen von einigen stichstrassen, die an den beach führen.
mit einem mal werden auch die strassen massiv schlechter. die südafrikaner haben die strände südmosambiques fest in ihren händen und sind an guten strassen interessiert, damit ihre gäste bis vilankulos hochfahren. da nördlich aber keine lohnenden strände sind wird die strasse vernachlässigt. grosse schlaglöcher in denen man halbe autos versenken kann sind die norm. man muss sehr vorsichtig und konzentriert fahren, weil manche furchen und löcher so tief sind, dass man bei einem schnellen durchfahren einen achsenbruch riskieren würde. wir staunen immer wieder wie schnell uns auf solchen strassen die minibusse überholen und über diese pisten brettern. marode ältere automodelle, die in europa schon jahre ihren dienst erfüllten. doch manch ein ausgebranntes autowrack erinnert an ein unkontrolliertes abbiegemanöver in den busch oder palmenwald. solche unfälle sind tödlich für die insassen, denn diese minibusse sind mehr als nur überladen. aber dazu später mehr...
in einer längeren etappe nach chimoio überqueren wir den rio save auf einer spektakulären hängebrücke. wir wollen uns in chimoio nochmals so richtig mit lebensmitteln und verbrauchsmaterial eindecken, weil es nördlicher immer enger wird mit der versorgung von lebensmitteln wie milch, butter, teigwaren oder saucen. für den besuch des gorongosa nat. park und einigen buschcamps, wollen wir ausreichend abgedeckt sein.
auf den strassen wird es einsamer, gelegentlich kreuzen wir einen fernstrecken bus, der auf dem weg nach maputo ist oder einige locals die unterwegs ins nächste dorf sind. die szenerie die wir durchfahren ist atemberaubend und hat grossen tropischen charakter. zwischen palmen liegen mais und andere gemüsefelder. am strassenrand werden tomaten, peperoni, orangen, ananas und mangos angeboten. jungs verkaufen cashewnüsse in kiloportionen. andere halten dem vorbeifahrenden hühner, krebse und ziegen vor die windschutzscheibe um diese zu verkaufen. obwohl auf der 400 kilometer langen strecke nach inchope nur drei dörfer auf der karte erscheinen, ist die strasse nie einsam, oder verlassen.
im gegenteil. es ist schwirig irgendwo unterwegs einen ort zu finden an dem man in ruhe pinkeln kann. niemals endende alleen von strohhütten zwischen den palmen säumen die strasse. und wenn es mal ruhig erscheint und man anhaltet, kommt irgendwo jemand aus dem busch gerannt. dann nimmt man halt in kauf, dass man von einer horde kindern umzingelt die blase entleert. die kichern und lachen dann von herzen...
wir kaufen in chimoio ein als wenn wir bis ende jahr keinem laden mehr begegnen würden. danach verlassen wir die stadt und fahren in den gorongosa national park. dieser 5500 km2 grosse park befindet sich im wiederaufbau. während des bürgerkriegs war das chitengo camp hauptsitz der renamosoldaten. der park wurde total vermient und musste mehrere bombenangriffe über sich ergehen lassen. die vielen wildtiere wurden von den soldaten und rebellen gewildert und zu nahrung verwertet. tausende fangschlingen erinnern an dieses unrühmliche kapitel.
der tierbestand konnte sich seit her nicht mehr von selbst erholen. demnach kann man in diesem park nur wenige tiere beobachten. in aufwendigen überführungen werden tiere aus anderen parks afrikas in den gorongosa gebracht. aber derzeit fehlen die finanziellen mittel um den bestand auf ein erwünschtes mass zu bringen. dennoch lohnt sich ein besuch. die strassen sind so schlecht, dass sie jedes offroaderherz höher schlagen lassen. zudem ist der park so wild und verwachsen, dass es ein erlebnis ist die wege zu finden und abzufahren. warzenschweine, antilopen, elefanten und mit glück auch löwen sind dennoch zu entdecken. für vogelliebhaber ist der gorongosa ein paradis. viele seltene arten sind hier zufinden. und zuletzt ist es ein erlebnis zwischen den ruinen dieses geschichtsträchtigen platzes zu campen. dieser platz vermittelt eine spannende, zugleich beklemmende atmosphäre. wir findens top...
nach zwei tagen kehren wir an die hauptstrasse zurück und gelangen nach gut 200 kilometern die ufer des sambesi. diesen kann man in zwei varianten überqueren. entweder nimmt man die fähre in caia, um ans andere ufer zu gelangen oder man fährt flussaufwärts entlang des ufers ins 65 kilometer entfernte vila de sena. von dort aus überquert man den sambesi auf der längsten (3600 m), nun brachliegenden eisenbahnbrücke afrikas. die fahrt über die mit holzbalken abgedeckte brücke ist ein bleibendes erlebnis. sie ist im einbahnverkehr befahrbar, der zu jeder vollen stunde wechselt. für dieses erlebnis nehmen wir den umweg von 150 kilometer in kauf. auf der anderen seite des flusses führt die strasse durch dicht besiedeltes, aber bilderbuchreiches gebiet. auf einer handbetriebenen fähre über den fluss shire werden wir freunde der sechs betreiber jungs, als wir ihnen ein päckli zigaretten schenken. die freude dieser männer war so unglaublich gross. dies zu erleben war eine bereicherung. die dichtbesiedelten gebiete zwingen uns, zurück an der hauptstrasse unser buschcamp aufzuschlagen. in afrika ein erlebnis...man ist nie alleine!
die nächsten tage fahren wir in kürzeren, aber konstanten etappen über quelimane an die praia do zalala und von dort aus ins landesinnere nach gurué. dieses auf 700 meter gelegene gebiet bietet eine schöne abwechslung zu den stränden. gurué ist "das" tee anbau gebiet in mosambique. grosse teeplantagen überziehen die vielen hügel und lassen die landschaft in einem knalligen grün leuchten. wir übernachten in einem innenhof einer heruntergekommenen motel, zwischen der abfalldeponie, backsteinlager, bananenbäumen, ziegen und hunden. gerne hätten wir euch da einen einblick gewährt...
eine sehr schlechte, rupige mit vielen aus der regenzeit stammenden furchen, aber malerisch sehr schöne piste bringt uns durchs hochland von der provinz zambezia nach nampula. wir kommen mit einer durchschnittsgeschwindigkeit von 30km/h vorwärts, die erst durch teeplantagen führt, dann weiter nördlich von steilen aus den flächen ragenden granit türmen flankiert wird. für manche afrikareisende gilt diese road als eine der schönsten panoramastrecken im südlichen afrika. es ist nur schwer zu verstehen, dass wir uns auf der hauptachse von nampula nach malawi befinden. schwere trucks kämpfen sich in schrittempo über teils fast unpassierbare strassenstücke und brauchen tage für diese 400 kilometer.
wir geniessen hier einfach teil des alltagslebens zu sein. wir begegnen keinen anderen reisenden und ich denke, dass es auch nicht viele in diese abgelegen region verschlägt. dies ist auch der grund, weshalb wir innert sekunden von mindestens 20 personen umzingelt sind wenn wir anhalten. mit händen und füssen und unseren wenigen wörtern in portugiesisch versuchen wir dann so etwas wie kulturaustausch. und zu unserer grossen überraschung wird man plötzlich in gutem deutsch von einem dorfälteren angesprochen. aus der generation der 50er jahre hat es manch einen mosambikaner, der über jahre in ost-deutschland gearbeitet hat.
die freuen sich jeweils sehr, news aus deutschland zu erfahren. wir bewegen uns in der südlichsten region in der die makonde leben. diese noch heute von vielen bewunderte, teils sogar gefürchtete, sicher aber mit respekt geachtete volksgruppe lebt gespalten in mosambique und süd-tansania. je nördlicher man kommt desto mehr sind sie nur noch mit lendenschurz bekleidet und tragen meist einen pfeilbogen mit sich. im gesicht tragen sie schmucknarben. sie sind hervorragende holzschnitzer und ihre werke werden in galerien weltweit zu horrenden preisen gehandelt.
wir fahren durch dörfer in denen schnitzer ihre stämme bearbeiten, frauen maismehl herstellen, aus palmwedeln teppiche geflochten werden und andere holzkohle herstellen. viele kinder und frauen waschen am fluss oder tragen in gelben kanistern wasser nach hause. und alle winken uns herzlich zu beim vorbeifahren. an solchen tagen ist das zurücklegen einer strecke ein pures erlebnis für die sinne. diese schlechten strassen sind überlebenswichtig für die in dieser region lebenden völker. weil durch die schlechten strassen ein schnelles vorankommen unmöglich ist und man teilweise im schrittempo fährt hat man zeit die angebotene ware zu begutachten. man macht regelmässig rast und kauft gebäck, nüsse oder getränke. wir übernachten unterwegs in der region von nampula und wollen am darauf folgenden tag in dieser stadt unser visum verlängern. wir sind länger als einen monat in diesem land und brauchen eine verlängerung von 30 tagen.
auf unserem visum ist schon ein feld vorbereitet, um das verlängerungsdatum einzutragen und einen stempel zu platzieren. senhor carlos ramos ist der immigrations beamte der uns empfängt. mit einem schelmischen, frechen, fast schadenfrohen grinsen empfängt er uns hinter dem schalter. er macht nicht wirklich den eindruck, als dass er motiviert sei zum arbeiten. wir füllen unser formular aus und bezahlen den betrag für die expresserstellung. er erklärt uns darauf, dass wir in zwei tagen unseren pass abholen können. ...einen stempel und ein von hand eingetragenes datum...ich werde zum oberschleimer und versuche den termin vor zu verschieben. ich kann auf 24 stunden verkürzen, mehr geht nicht. also erscheinen wir am folgenden tag um den pass zu besorgen. erst mal werden wir ignoriert, bis sich eine frau um uns kümmert. sie öffnet schubladen und durchwühlt diverse papierstapel...unsere pässe sind verschwunden und nicht wieder auffindbar. mittlerweile suchen etwa vier personen nach unseren pässen. unsere nervosität steigt und wir besprechen schon, wie wir zu neuen pässen kommen, da kommen sie nach 90 min. zum vorschein. der tag ist gerettet...!es ist kurz vor mittag und wir entscheiden uns nach ilha de mosambique zu fahren. in zwei stunden sollten wir dort sein. ausser wir bleiben mal wieder in einer von uns sehr geliebten polizeikontrolle hängen. von diesen roadblocks gibt es in diesem land definitiv zu viele und nicht alle polizisten sind freunde von uns. vor allem die aufgeblasenen nicht, die auf irgendeine art zu geld kommen wollen und das gefühl haben die touristen sind von ihnen so eingeschüchtert, dass sie anstandslos bussen bezahlen. wir haben an rekordtagen schon mehr als 10 kontrollen passieren müssen. ich werde das in einem weiteren bericht noch ausführlicher beschreiben.

in der galerie haben wir euch einige fotos zusammengestellt mit eindrücken des letzten monats.

galerie
nach zwei stunden fahrt erreichen wir die ilha, die über eine 3.6 kilometer lange, einspurige brücke erreicht wird. zwei grosse steinblöcke am anfang und ende der brücke entscheiden wer auf die insel kann. zu breite autos müssen auf dem festland bleiben. die ilha steht unter weltkulturerbe soll die geschichte im südlichen afrika stärker beeinflusst haben als irgend ein anderer ort. wir geniessen jetzt erst mal die insel und werden unsere eindrücke im nächsten bericht niederschreiben. die nächsten tage versprechen kultur pur, bis wir dann zu bay diving nach nacala fahren um zu tauchen. jetzt wo wir beide wieder gesund sind freuen wir uns sehr aufs tauchen, das bisher viel zu kurz gekommen ist. und von bay diving haben wir nur das beste gehört....
...leider kam es nicht wie wir uns das vorgestellt haben. während des ersten tauchgangs hier, fühlte ich mich nach einer halben stunde ziemlich schlecht und musste aufs boot. ich habe mich dort schnell besser gefühlt, musste dann aber auf dem festland sofort abliegen, weil ich mich so schlecht fühlte. mein puls wurde innert minuten schneller und das fieber stieg in einer stunde um 2.8 grad. und wie es dann weiter ging, könnt ihr im letzten bericht nachlesen. nach genau 20 tagen hat mich die malaria nochmals heimgesucht und fünf tage ins bett gezwungen. ich komme deshalb im nächsten bericht nochmals auf die ilha zurück. nach weiteren fünf tagen in pemba geht es uns beiden wieder gut, hatten wir doch einige tage an einer temporären krise genagt. wir grüssen euch herzlich und wünschen euch eine gute zeit. villi grüessli fränzi und reto


zurück



webcounter

reto boltshausers.com