catembe - maputo - praia do bilene - xai-xai - inharrime - inhambane - praia do barra - praia do tofo - maxixe - morrungulu - vilankulo
die fähre brachte uns von catembe über die bucht von maputo in den hafen der stadt. maputo ist die hauptstadt von mosambique und zugleich die einzige metropole des landes. eine stadt der grossen unterschiede. da stehen moderne hochhäuser gegen das meer und zeigen den aufbruch in die moderne. dahinter stehen riesige, nicht mehr bewohnte ruinentürme aus betonelemente, umgeben von quartieren mit häusern aus der kolonialzeit der portugiesen.
wünderschöne, teils renovierte, villigrane, verschnörkelte prachtsbauten wie der bahnhof maputos, erbaut von a.g. eiffel. er ist die sehenswürdigkeit schlecht hin. ansonsten ist maputo eher hektisch und vom verkehr geprägt. obwohl die stadt eher dreckig und ungepflegt daher kommt, hat sie uns fasziniert. in dieser stadt pulsiert das afrikanische leben. am strassenrand neben modernsten gebäuden, werden gemüse und früchte verkauft. fischer tragen ihren fang durch die gassen und verkaufen den an restaurants und passanten.
an den verkehrsampeln wird so alles verkauft, vom pannendreieck bis zum sofa. auf den grösseren verkehrsinseln waschen jungs die autos von wohlhabenden und geschäftsleuten. strassenkinder, von denen es leider zu viele gibt, bewachen die parkierten autos und verdienen sich so den lebensunterhalt. wir haben einige kennengelernt und ihre erschütternden lebensgeschichten erfahren. viele haben ihre eltern durch aids verloren, sind ausgesetzt worden oder können sich schlicht gar nicht an eltern erinnern, weil sie sich, seit sie selber laufen können alleine durchs leben schlagen müssen. diese kinder verhalten sich als zehn jährige schon wie erwachsene. übernachtet haben wir im hotel costa do sol, einem der ältesten gebäude maputos. das vom schwimmclub naval gegründete haus ist heute ein beliebtes restaurant mit hervorragender seafoodküche.
in maputo erledigen wir den ersten service, einkäufe, und geldabheben. das läuft da anders als in der schweiz und einen halben tag kann da schon mal verstreichen, bis man sein geld hat. wir haben ja auch unglaublich viel abgehoben. 15'000'000 millionen meticais. und das in 10'000, 20', 50', und 100'000 er scheinen. ihr könnt euch vorstellen wie wir uns fühlten. alle taschen voll mit dicken geld bündeln. das sind umgerechnet etwa 1000.- sfr. ja da träumen wir doch davon, dass der meticais dem schweizer franken über nacht eins zu eins steht.
wir verlassen maputo und fahren auf frisch geteerter strasse (ändert sich schon noch!!!) nach praia do bilene, an den ersten schönen badestrand nördlich der hauptstadt. dieses ausserhalb der hochsaison verschlafene fischerdorf liegt an einer lagune mit seichtem ruhigem wasser. wir sind fast alleine auf dem camping und werden von den lokalen fischern mit kingprawns angeboten überhäuft. wir kaufen ein kilogramm für 80'000 mt (sfr.6.-). wunderschöne grosse kingprawns, einen ganzen sack voll. sie sind noch keine stunde aus dem wasser, frischer kann man sie nicht haben.
da ist nur ein nachteil, sie leben noch und man muss sie schnell zubereiten. da bin ich voll das weichei und muss sisca die harte arbeit erledigen lassen. den rücken aufschneiden, darm raustrennen, reinigen. ich versuche es, aber als mir der erste aus den händen zappelt ist fertig lustig. sisca macht das besser. sie hat ja auch schon erfahrung vom hühner ausnehmen! auf jeden fall haben wir viel gelacht, bis wir die ca. 50 stück zubereitet hatten.
noch weiter nördlich liegt die provinzstadt inhambane. sie ist das tor zu den ersten tropischen stränden in mosambique, nämlich barra reef und tofo. uns verschlug es an die nördlichste spitze dieser halbinsel, auf den white sands camping. er liegt 35 km ausserhalb und ist über eine 18 km lange teerstrasse und dann eine sandpiste erreichbar. bei ebbe kann man white sands durch die mangroven erreichen, bei flut aber müssen zwei dünen überfahren werden um dann auf dem sandstrand zum camp zu gelangen. die fahrt dorthin durch die kokospalmenhaine ist ein erlebnis.
es ist zwischensaison und wir können den ganzen white sands für uns alleine beanspruchen. in der nahe gelegenen barra reef lodge buchen wir unsere ersten tauchgänge. wir sind nur zu viert und geniessen es mit dem zodiac die verschiedenen plätze anzufahren. der vierte tauchgang ist ein tieftauchgang der spuren hinterlässt.
der tauchgang verlief problemlos, an einem spannenden tollen platz, mit vielen hochseefischen, und einem kleinen manta. und doch musste sich sisca direkt nach dem auftauchen übergeben. und auch ich fühlte mich nicht besonders gut. am nachmittag verzichteten wir aufs tauchen und genossen unseren wunderschönen platz, der wirklich alle klischees eines tropenstrandes erfüllt. campen unter cocospalmen, kilometerlange menschenleere strände, schöne vorgelagerte riffe, einsame spaziergänge, fischer die am strand ihren fang verkaufen, jungs die uns mit cashewnüsse versorgen und unvergessliche sonnenuntergänge. es ist paradiesisch...wir haben die hängematte aufgespannt zum relaxen, lesen, tagebücher schreiben usw. da kommt danny zu uns. er ist mit seiner frau auf einem nahegelegen platz und lädt uns am abend zu prawns ein. doch leider sind die fischer ausgeschossen und wir treffen uns später am lagerfeuer zu kaffe und guetzli.
er betreibt mit seiner frau in südafrika eine nussfarm und plegt vor allem seine macadamia plantagen. er verrät uns, dass drei solcher nüsse pro tag reichen um mehrere monate zu überleben. so viel oel und fett sind darin enthalten. ich denke an die abende zurück an denen ich locker 30 solcher nüsse zum apero in den mund schob...nach guten, interessanten gesprächen gingen wir ins bett und schliefen bald ein.
es ist die nacht auf den 9. mai und ich erwache um zwei uhr, weil ich stark friere. ich muss meinen pulli anziehen und die decke für mich alleine beanspruchen. ich ziehe sie bis zum nasenspitz. friedlich schlafe ich weiter bis ich zwei stunden später wieder aufwache, diesmal klatschnass. am morgen jedoch fühle ich mich recht gut und freue mich auf den kommenden vielversprechenden tauchgang. das morgenessen will nicht so richtig schmecken und beim aufstehen vom tisch habe ich einen kurzen aussetzer. wir fahren zur tauchschule und ich fühle mich elend. ich muss den tauchgang verschieben, weil das risiko zu gross wäre, dass etwas passiert. noch auf der tauchbasis kriege ich durchfall und mein atem fühlt sich warm an. die selbstdiagnose fällt auf malaria. auch der tauchlehrer vermutet malaria und rät mir zu einem test. der fällt jedoch negativ aus. wir fahren zum camping zurück und ich lege mich kurz hin, weil ich mich inzwischen sehr schlecht fühle. ich habe leichtes fieber, das sich von stunde zu stunde um zwei zehntel erhöht.
vermutlich habe ich durch einen streichkäse oder durch schlechtes wasser eine infektion aufgelesen, die das fieber auslöst. mein puls wird schneller und pendelt sich im ruhezustand bei 160 ein. das ist nun wirklich sehr hoch für meine verhältnisse. dann geht plötzlich alles sehr schnell. das fieber steigt fast im minutentakt, mir wird übel in begleitung von starkem schwindel und kurzen aussetzern. um 15.00 ist das fieber auf 39.5 angestiegen und ich kann fast nicht mehr sprechen, habe höllische schmerzen begleitet von angsteinflössenden wachträumen. ich fühle mich so schlecht, dass ich nur noch sterben will. die vorstellung, über den strand, auf dieser grausamen schotterstrasse in den spital zu fahren, raubt mir den verstand, so stark sind unterdessen die gliederschmerzen. ich habe das gefühl, dass jede faser in meinem körper um einen drittel kürzer ist. alles spannt und ich habe kopfschmerzen, dass ich angst habe eine flüssigkeit lasse mein hirn platzen. danny lässt sich nicht auf diskussionen ein, erklärt mir kurz, dass er und sisca mich nun in den spital fahren. ich nehme mein umfeld unterdessen nicht mehr richtig wahr und habe keine kraft mehr mich dagegen zu wehren. ich bin sowieso der überzeugung, dass ich die fahrt nicht überleben werde. im ernst, es war mir so elend zumute, wie noch nie in meinem leben.
die fahrt in den spital war für sisca ebenfalls eine grosse herausforderung. sie musste erstmals durch tiefen weichen sand fahren, weil die flut in den mangroven zu hoch war, als dass man die sandstrasse hätte nehmen können. aber sie hat die fahrt mit bravour gemeistert. nach einer stunde holperfahrt, auf der ich im auto liegend hin und her geschleudert werde, erreichen wir den spital. in einem vorhof muss ich im auto eine halbe stunde auf den arzt warten, der an einer wichtigen besprechung weilt. mein fieber ist nun bei 40 grad. ich koche förmlich und sehe mich in der warteschlange vor petrus...da höre ich die stimme von dr. rene, einem netten kubaner, der mich im auto abholt und mit danny und sisca in sein büro bringt. das sollte es auf jeden fall sein. die spitäler in mosambique kämpfen mit den finanzen und demensprechend sind sie auch ausgerüstet. das ist mir alles egal, ich will nur noch eine infusion, ein bett und jemand der mich gesund pflegen kann. doktor rene untersucht mich, der befund: malaria tropica! für mich ein harter schlag! und das obwohl ich schon seit wochen lariam als prophylaxe zu mir nehme.
in afrika ist malaria noch lange kein grund hospitalisiert zu werden. der doktor füllte ein rezept aus und schickt uns in die apotheke, um die nötigen medikamente zu erhalten. und in drei tagen soll ich zur kontrolle kommen. in diesem moment bricht die welt unter mir weg, wie bei einem einsturz. die gleiche strecke wieder zurückfahren auf dieser, mit schlaglöchern übersäten strasse...ich habe die fahrt wie in trance über mich ergehen lassen und schlucke auf dem camping den ersten medikamentencoktail. (auf der rückfahrt war das risiko, erbrechen zu müssen zu gross)
diese nacht war unendlich lang und wurde begleitet von fieberschüben. erst in den frühen morgenstunden konnte ich ein wenig schlafen. die folgenden tage verbringe ich im bett, mit der aussicht aufs meer und auf meine krankenschwester sisca. fünf tage lang liege ich im bett, schlucke nach einem genauen plan meine medis, trinke tee und ernähre mich von bouillon und einer zucker- und salzlösung. appetit habe ich keinen. dementsprechend schwach fühle ich mich auch als ich nach drei tagen das auto verlasse, um zur kontrolle zu fahren. der arzt meint, ich sei auf dem weg zur besserung, es brauche aber noch tage der ruhe, bis ich wieder zu kräften komme und mich besser fühle. eine ganze woche bleibe ich im auto oder in der hängematte liegen und merke wie ich mich von tag zu tag besser fühle. sisca hat sich sehr um mich gekümmert und mich gesund gepflegt. sie war und ist ein engel... ich hätte mir nie vorstellen können, dass malaria so schmerzhaft ist und einem so fordert.
es gibt mehrere arten von malaria, die den menschen befallen können. die gefährlichste, welche unbehandelt rasch tödlich verlaufen kann ist die malaria tropica. die drei anderen malariaarten (eine art gibt es in südamerika, die drei anderen in afrika) können ebenfalls sehr unangenehme fieberkrankheiten bewirken, verlaufen aber je kaum lebensgefährlich. die drei anderen arten können auch erst nach monaten ausbrechen. was ist malaria? malaria ist eine infektionskrankheit, die durch den stich von anophelesmücken übertragen werden. diese erreger gelangen vorerst über die blutbahn in die leber, wo sie einen reifungsprozess durchmachen und sich vermehren. nach einer verweilzeit von mindestens fünf bis sechs tagen, zum teil aber bis mehrere wochen, gelangen die parasiten von der leber erneut ins blut, wo sie in rote blutkörperchen eindringen und sich in diesen weitervermehren. nach zwei bis drei tagen zerplatzen die befallenen roten blutkörperchen. erst in diesem moment verspürt der infiszierte erstmals etwas von seiner krankheit. die ganze vorangehende entwicklung verursacht keinerlei beschwerden und die infektion ist vorher mit den üblichen labormethoden auch nicht nachweisbar.
diese vier hunde haben mehr oder weniger die ganze zeit unser camp bewacht, bellend gegen fremde, während ich krank war. im tausch gegen ausführliche streicheleinheiten. von links: bell, die border collie hündin war immer bei uns und hat uns überall hin begleitet. ging sogar mit sisca ins meer baden. wären wir am ende der reise, wir hätten sie mit nach hause genommen. wir glauben das dieser hund unsere sprache verstanden hat. der abschied war mehr als hart. sie ist uns nachgerannt und wir konnten sie nur durch schnelleres fahren abhängen. henry (boxer maske) war der ruhige pol und hat fast immer gepennt. richi (rodesischer richeback mischling) und wölckchen waren verliebt... wenn sisca am strand war und ich wiedermal einen schub hatte, dem selbstmitleid verfallen bin, haben sie mein klönen ertragen und mich mit ihrem hundeblick aufgemuntert.
nach sechs tagen, davon fünf im bett brauche ich einen aussichtswechsel. wir entscheiden uns für eine kurzen standortwechsel. über inhambane fahren wir auf der halbinsel zurück richtung süden um die bucht nach maxixe zu umfahren um zum 60 kilometer nördlich gelegenen strand von morrongulo zu gelangen. unter windigen kokospalmen schlagen wir unser camp auf und während sisca das meer und den strand geniesst, mache ich mich mal wieder in der hängematte breit. ich fühle mich wieder besser und freue mich in den nächsten tagen wieder unter die leute und an den strand zu dürfen. wir sind beide optimistisch und hoffen, dies als einmaliges "erlebnis" in die historie eintragen zu können.
am sonstigen, allgemeinen alltagsleben der mosambikaner, auf den strassen und märkten haben wir in den letzten tagen nicht gross teilhaben können. aber dies holen wir nun nach. wir freuen uns, wieder unter die menschen zu gelangen, auf märkten einzukaufen, am strand zu flanieren und mit fischern zu verhandeln. morgen geht es in richtung norden an die küsten von vilankulos und inhassoro. wir halten euch auf dem laufenden und hoffen, dass ihr nun endlich besseres wetter bekommt. wir schicken auf jeden fall viele sonnige und warme grüsse. ganz herzlichen dank für die vielen aufmunternden sms und mails, die wir bekommen haben während der letzten tage. sie haben gut getan und waren ein aufsteller. safari njema, fränzi und reto


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