kyela - karonga - sangilo sanctuary camp - chilumba - rumphi - nyika plateau national park - mzuzu - nkhata bay - chinteche - nkhwazi camp - nkhotakota - salima - senga bay - mua mission - monkey bay - cape maclear nat. park - chembe - mumbo island - deza - lilongwe - border bei chipata (sambia)
über eine kurvenreiche strasse durch mit bananenbäumen bepflanzte hügel von über 2300 meter höhe, erreichen wir die nördliche grenze von malawi etwas südlich von kyela. dieser grenzübergang gilt seit jahren als unangenehm. dies wissen wir aus eigener erfahrung, hatten wir doch vor vier jahren unsere probleme bei der einreise, weil wir kein visum hatten. dies hat sich ja nun geändert und wir sollten keine probleme mehr haben wie man uns auf der botschaft in dar es salaam versichert hat... wir haben die tansanische abfertigung hinter uns und fahren durchs niemandsland auf die malawische grenzstation zu. wir sind jeweils ein wenig nervös, weil grenzübertritte in afrika meist schwierig, langwierig und anstrengend sein können. vor allem muss man aber bei diesen beamten IMMER freundlich bleiben wenn man ans ziel kommen will. das ist vor allem für reto eine herausforderung, weil er sich sehr anstrengen muss immer ein freundliches lächeln ins gesicht zu krampfen, während er innerlich brodelt, weil mal wieder ein beamter erst seine zeitung fertig lesen will bevor er die bolzis beachtet und dann zuerst jeden lastwagenfahrer an uns vorbei winkt und abfertigt bis er sich uns zuwendet.

auf jeden fall sind wir gespannt auf die einreise in malawi. wir treten in die immigration ein und legen unseren pass vor, mit der bitte um ein visa. der gesichtsausdruck verrät uns die antwort, bevor die beamtin uns erklärt, dass wir ein visa auf der botschaft in tansania beantragen müssen und mit einem visa im pass am border erscheinen sollen...nachdem wir erklärt haben, dass wir dort waren, aber keins erhalten haben, wollte sie ein bestätigungsschreiben der botschaft sehen. und so gingen die bemühungen weiter bis wir ein temporäres visa erhielten, das wir dann innert einer woche in mzuzu in ein reguläres umwandeln können. anderen schweizern neben uns erging es noch besch...die haben sich die mühe genommen (arbeitstag freigenommen) und sind in der schweiz nach bern gefahren auf die malawibotschaft um ein visa zu holen. dies haben sie vor einem monat auch erhalten für 70 schweizerfranken in form eines visastempels. nun gibt es in malawi aber sticker und die beamten akzeptieren den visastempel nicht mehr und lassen deshalb die schweizer nicht einreisen! da wäre vermutlich noch entwicklungshilfe nötig. PS: nach einem vortrag des beamten und halben tag auf der immigration in mzuzu haben auch wir noch ein gültiges visum erhalten. wir haben ja zeit und einen halben tag in so einem büro ist eine spannende abwechslung. zuschauen wie da gearbeitet wird...aber für alle die, die nur zwei oder drei wochen ferien haben ist sowas sehr mühsam.
wir fahren auf wunderbar geteerter, super breiter, niegelnagel neuer, von der EU gesponserten strasse nach süden in die sangilo lodge. da der besitzer für zwei monate nach england verreist ist, haben katja und chris, die wir vor einiger zeit in tansania kennengelernt haben die vertretung übernommen. die beiden freuen sich sehr über unseren überraschungsbesuch. die kleine, durch felsen abgetrennte bucht, ohne beachboys und ein leerer camping lassen uns drei tage an diesem lauschigen plätzchen verweilen. abends kochen wir zusammen frischen fisch und gemüse vom markt. schaukeln in der hängematte, lesen, schwimmen, essen, schlafen und dann das gleiche wieder von vorne. in malawi ist es derzeit ungewöhnlich ruhig. man trifft nur selten auf andere reisende und meistens haben wir das camp für und alleine. der malawisee liegt im rift valley auf rund 500 meter. deshalb ist es markant heisser als in den höher gelegenen regionen in tansania.
zudem sind wir mitten im afrikanischen frühling und man spürt den sommeranfang mit jedem tag näher kommen. tagestemperaturen unter 30 grad werden immer seltener. und die aufenthalte im angenehm kühlen see immer länger. wir verlassen sangilo und fahren über rumphi ins nyika plateau, um vermutlich ein letztes mal auf unserer reise den faserpelz und den dicken schlafsack zu gebrauchen. das plateau liegt nämlich auf 2500 meter. das nyika plateau liegt nur 30 kilometer vom see entfernt man muss jedoch in einem grossen bogen rund 120 kilometer schotterstrasse fahren um die 2000 höhenmeter zu bewältigen.
einmal auf dem plateau angekommen hat man das gefühl afrika endgültig verlassen zu haben. endlose hügelige weiten und flache weideflächen wechseln sich ab und auf entlegenen pfaden kann man grosse herden von elandantilopen, zebras und roanantilopen entdecken. es ist ein wildlife vergnügen der anderen, besonderen art. eine völlige abwechslung zum sonstigen afrika. man kann ohne bedenken wandern oder die landschaft auf dem rücken eines pferdes erkunden. die camps sind sehr sauber und gepflegt und am abend kann man bei drei grad aussentemperatur "heiss-heiss" duschen, weil die ranger richtig einfeuern.
man braucht ein wenig zeit um sich an die völlig andere landschaft zu gewöhnen. aber schon bald entdeckt man das auch auf dieser höhe eine grosse pflanzen- und tiervielfalt zu finden ist. zwischen den vielen wildblumen leben tausende kleintiere wie käfer, echsen, schmetterlinge schlangen und mäuse. vermutlich leben deshalb so viele greifvögel wie adler, bussharde und falken in diesem gebiet. am ende der trockenzeit entstehen viele buschbrände, sodass viele regionen des parks in komplett abgebranntem schwarz errscheinen. doch schon kurze zeit später spriessen die knallgrünen sprösslinge aus der wiese und locken wiederum antilopen an, die das frische gras abfressen. am rande einer abbrennenden wiese haben wir hunderte kleine gelbstreifen-sandschlangen gesehen, die vor den flammen auf die strasse flüchteten.
wenn wir jeweils abends nach einem langen tag ins camp zurück kommen hat der ranger schon ein feuer für uns entfacht. da die temperatur nach untergehender sonne auf wenige grad absinkt, ist so ein grosses, warmes feuer mehr als willkommen. es ist so kalt, dass sich die zebras wenn man ganz still sitzt bis auf wenige meter nähern, um auch noch etwas wärme abzubekommen. ein bleibendes erlebnis.
dies ist für uns der richtige moment, um einen gemütlichen fondue-abend zu zelebrieren. wir backen im poiki (stahlpfanne) ein feines brot und bereiten am lagerfeuer unser fondue zu, das uns lea und hjalmi nach mombasa geschickt haben. auf drei steinen über glühender kohle köchelt es wunderbar und nach 6 monaten ohne schweizerkäse verschlingen wir dieses essen nur sooooo. die hyänen um unser camp heulen vor neid in den klaren sternenhimmel.
nach drei tagen und zwei sehr kalten nächten zieht es uns an den see zurück. wir wollen aus unserem camp abfahren, aber unsere batterie ist total leer und unser auro macht keinen wank mehr. das ist schon einmal vorgekommen, aber mit anstossen hat sich die batterie erholt. wir wussten schon, dass wir beide batterien ersetzen müssen, haben das aber vor uns hergeschoben. die kalte nacht hat ihr nun den letzten power entzogen. kein problem denke ich...habe ich doch, in der annahme, dies könnte so herauskommen, den panko so hingestell, dass wir ihn nur den hang hinunterrollen lassen müssen. das haben wir auch getan...aber die batterie ist durch und der motor noch so kalt, dass die 20 meter nicht reichen um ihn anspringen zu lassen. und nun stehe ich am ende des hanges mit der flachen wiese. vor mir liegt ein schroffes stück land, ausgetrammpelt vom wild mit hohem gras. wie lucky luke reite ich also panko über dieses feld hinab und muss mich wie ein rodeo reiter am steuer festhalten um den wagen zu lenken...nach weiteren 30 metern springt panko an und wir kämpfen uns beide über das feld zurück auf die strasse.

die folgenden tage fahren wir entlang dem 500 kilometer langen malawisee und stoppen an den stränden die uns gerade gefallen. hat uns nkhata bay beim letzten besuch noch gefallen, können wir uns diesmal nicht mehr so richtig wohlfühlen. dieser ort hat sich zu einem grossen party-village entwickelt an dem sich die jungen backpackers treffen, um günstig zu leben und sich jeweils abends die birne zu ertränken im alkohol. wir sind definitiv zu alt für solche spässe und ziehen deshalb nach einer nacht weiter.
dafür gefällt es uns umso besser bei jim auf seinem nkhwazi camp, etwa zehn kilometer südlich von chinteche. unter grossen mangobäumen campen wir und haben die 300 strandmeter wiederum für uns alleine. niemand hier kann sich erklären weshalb fast keine touristen im land sind. auch wir sind erstaunt, dass wir in malawi fast niemanden treffen. weiter geht es über nkothakota und salima nach senga bay wo wir auf dem gelände des livingstonia hotels campen. toller weiter sandstrand zum schwimmen und fresbee spielen. das wasser hat mit 28 grad genau die richtige temperatur, um lange darin zu verweilen oder schwimmen. am abend kommen die fischer an den strand und verkaufen ihren frischen fang. fast täglich essen wir darum tiger-, butter-, oder catfisch. letzterer ist super delikat wie filet und weil er keine gräte hat auch ohne arbeiten angenehm zum essen. reto's favorit...da kein aufwand beim essen.

südlich von salima liegt die mua mission. seit zwanzig jahren wird sie von pater boucher geleitet, der seine mission wie ein proficenter führt. viele einheimische haben hier arbeit gefunden. die mission fertigt vielerlei handwerkerarbeiten, die in afrika und europa verkauft werden. vor allem aber hat er die menschen mit ihrer eigenen kultur und tradition konfrontiert, das daraus über jahre ein eindrückliches, interessantes museum über die volksgruppen malawis entstanden ist. traditionen, rituale, glaubens- und kulturunterschiede werden fotografisch und mit vielen gegenstände dargestellt. falls man in der nähe ist, sollte man unbedingt auf einen besuch vorbei gehen. man hat nur selten die möglichkeit so tief ins wirken einer mission reinzuschauen. von mua sind es noch drei fahrstunden bis nach chembe, dem fischerdorf im cape maclear national park. dem ersten süsswasser national park der welt und gleichzeitigem welt kulturerbe. in einigen wochen wird diese zufahrt sehr angenehm zu befahren sein, weil auch hier die EU eine fette strasse sponsert. überhaubt sind die strassen in malawi sensationell, weil die EU hier ihr entwicklungsgeld loswird. hunderte strassen werden neu ausgebaut und geteert, alle mit schönen stabilen, brücken und abwassergräben. und wirklich jede baustelle wird durch die EU finanziert! und trotzdem müssen viele EU bürger 70 us dollar zahlen für ein visum...!??
chembe ist ein kleines fischerdorf in einer langezogenen bucht, das trotz tourismus noch seinem afrikanischen alltagsleben folgt. ein mord vor zwei jahren an einer jungen deutschen radfahrerin durch zwei betrunkene beachboys, der in europa für aufsehen sorgte, hat cape maclear in einen dornröschen schlaf fallen lassen von dem sich das dorf nur langsam erholt. viele meiden den ort noch immer und weichen an andere strände aus. dabei hat der dorchef rigoros ausgemistet, unter den zum teil aufdringlichen beachboys. hier ist der tourismus die grösste einnahmequelle in diesem gebiet. ohne touristen lassen sich keine fische verkaufen, die schnitzer bleiben auf ihren kunstwerken sitzen und camps und lodgen können keine leute anstellen, weil es zu ruhig ist.
wir bearbeiten die ansässigen jungs so, dass sie uns bald in frieden lassen und wir eine ruhige angenehme zeit in chembe verbringen. hier gibt es viel zu unternehmen. man kann im nationalpark wandern gehen, kann die spuren der alten missionare verfolgen, schnorcheln, kajaken zu vorgelagerten inseln, im village auf entdeckungstour gehen oder den fischern am strand beim ausnehmen der fische oder beim flicken der netze gesellschaft leisten. hier hat man das gefühl inmitten eines afrikanischen dorfes zu leben und ein teil davon zu sein. am abend entfachen junge fischer kleine feuer am strand auf denen sie frischen fisch grillen und ihn mit reis und gemüse zum essen anbieten.

zwei sportliche oder drei gemütlichere kajakstunden von cape maclear entfernt liegt mumbo island. eine kleine felsige insel inmitten des sees. die kleine insel, bestehend aus einigen steinblöcken liegt wenige meter von mumbo entfernt und verbindet diese mit einem holzsteg. fünf safarizelte stehen auf der rockinsel und bieten im maximum zehn personen eine übernachtungs möglichkeit. wir haben einmal bilder gesehen, die uns nicht mehr losliessen und haben viel darüber geredet, ob wir uns mumbo "leisten". ...und wenn man genügend lange darüber studiert findet man immer einen grund, um etwas zu feiern, zelebrieren, nachzuholen oder wie auch immer. als man uns von kajak africa auch noch mitteilte, dass wir im moment die einzigen gäste sind, war die entscheidung gefallen.


am tag darauf lassen wir uns mit zwei kajaks auf mumbo absetzen. vier männer die auf der hauptinsel sind, sorgen dafür, dass man sich rundum wohlfühlt. sie kommen nur auf die insel, um einem das essen zu bringen. wir sind tatsächlich die einzigen gäste auf mumbo und haben die insel ganz für uns alleine. vor allem aber können wir unser zelt auswählen ohne streiten zu müssen. die lage von zelt nummer vier ist nämlich so einmalig, dass sich die meisten um dieses zelt streiten, oder auslosen müssen. es liegt auf einem grossen felsblock einige meter über dem see mit blick in die glasklare bucht. wäre dieser ort nicht auf erden, es müsste im paradis sein. diese wunderschöne insel mit ihren vielen bunten fischen im wasser zum tauchen und schnorcheln. viele vögel, von kingfisher bis weisskopfseeadler, grosse monitorwarane mit längen bis zwei meter und viele fischotter die sich um die insel im wasser tummeln. mit dem kajak kann man lautlos übers wasser gleiten und kommt so geräuschlos an die tiere ran.

galerie

wir verbringen die zwei tage mit schnorcheln, abwandern der insel von bucht zu bucht und umrunden die insel zu verschiedenen tageszeiten mit dem kajak. immer wieder erscheint sie in einem anderen licht und einer anderen stimmung. das licht verändert sich, der see ist mal wellig, dann wieder spiegelglatt und immer wieder machen wir neue tierentdeckungen entlang des ufers. wir geniessen jede stunde dieses highlights, das wir alleine und exklusiv erleben dürfen. diese insel ist schöner, als sie in büchern abgebildet ist. einfach ein traum.
am späten nachmittag des zweiten tages packen wir wiederum unser kajak, um ans festland zu kommen. es ist sehr windig und der see alles andere als flach. mit einem tränenden auge lassen wir die insel hinter uns und paddeln 2 1/2h gegen den wind dem festland entgegen und erreichen kurz vor dunkelheit chembe mit muskelkater und einem kanu voll wasser.
die tage mit kanufahren haben uns sehr gut getan und waren echt lässig. nach vielen tagen im auto und am strand haben wir die bewegung gebraucht und unsere muskeln wieder einmal so richtig einsetzen können. noch lange werden wir diesen tagen auf mumbo nachträumen. wie wir auf unserem fels sassen, die halbe nacht diskutierten, gut assen, die ruhe, naturbalkon, landschaft und insel genossen und...was für ein sternenhimmel. ein ganz spezieller ort, der jeden franken wert ist. für uns ist mit mumbo und cape maclear unserere malawi zeit abgelaufen. wir haben die tage am see sehr genossen, freuen uns nun aber sehr auf sambia und seine legendären nationalparks. über lilongwe, wo wir eine nacht bleiben werden um die vorräte aufzufüllen geht es an die grenze nach sambia und weiter in den nahe gelegenen south luangwa.
in sambia erwarten uns einige höhepunkte. wie oben erwähnt der luangwa, lower sambezi, karibasee und wenn uns die tse tse fliegen nicht umbringen einige tage kafue, wo wir hoffen doch noch freilebende wildhunde zu finden, bevor wir nach livingstone an die victoria fälle fahren. bis dann, machts gut und habt einen schönen farbigen herbst. tschau, tschau, reto & fränzi


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