kgalagadi - augrabisfalls
keethmanshoop - südafrikaborder - rietfontein - tweerivieren - kalagadi transfrontier nationalpark - nossob - mata mata - upington - augrabis falls
nach meiner nachtschicht verlassen wir den köcherbaumwald um in der stadt den bericht hochzuladen und einkäufe zu erledigen. doch welcher frust, erst komme ich nicht auf's netz, und dann ist unser server nicht erreichbar...wir verlassen keetmanshoop in richtung südafrika. unweit ausserhalb der stadt liegt eine kapkobra auf der strasse, die sofort in angriffsstellung geht, als wir heranbrausen. noch bevor wir aussteigen können flieht sie in den nahen busch, reto hinterher. aber keine chance, eine kobra ist viel zu schnell. nach 340 kilometer gravelroad durch niemandsland erreichen wir den grenzposten zu südafrika. drei herren sind am kartenspiel. einer kontrolliert die einreisepapiere, ein anderer stempelt uns die pässe ab, und dem dritten erklären wir, wie man das carnet für's auto richtig ausfüllt, welchen teil er abreissen darf und dass er unseren beleg im heft lassen muss. das war gar nicht so einfach. das gleiche wiederholt sich dann auf südafrikas seite! alles problemlos abgelaufen. wir fahren nach einem kurzen gespräch auf einer fast unpassablen gravelroad weiter zum kgalagadi nat. park. die regenschauer der letzten nächte haben die strasse teils so ausgefurcht und weggespült, dass wir froh waren um die grosse bodenfreiheit unseres pankos. das war unser erster inoffizieller 4x4 track in südafrika. gegen den späteren nachmittag erreichen wir tweerivieren völlig durchgeschüttelt und leicht k.o!
tweerivieren ist das eingangscamp zum kgalagadi nationalpark, der gleich gross ist wie die schweiz und gegen norden offen ist in die zentral kalahari.

vom kinderchor des grössten landvogels der welt werden wir herzlich empfangen. sie singen uns einige lieder von johann strauss, ehe sie hinter einer düne verschwinden. solche grossfamilien m it bis zu 30 jungen treffen wir noch einige an.

die osterferien sind im kalender an oberster stelle und die südafrikaner nutzen diese tage um ihren wohnwagen und ihr ganzes hab und gut einzupacken, um in die wilde natur zu fahren. deshalb sind alle parks bis auf den letzten platz ausgebucht, und dies seit monaten. mit viel charme erhalten wir einen kleinen platz in irgendeiner ecke und stellen dann erstaunt fest, dass der halbe camping leer ist. dieses spiel wiederholt sich nun jeden tag und gipfelt darin, dass wir das beliebteste camp "mata mata" verbotenerweise anfahren weil es total überbucht ist. wir dürfen dann aber doch übernachten, weil nur sieben autos dort sind, auf einem camp, das so gross ist wie zwei fussballfelder. irgendwie verstehen wir dieses system nicht, geniessen aber fortan jedes "ausgebuchte camp", das fast leer ist...


wir gehen jeden morgen früh auf pirschfahrt und erleben mit den tieren wie der tag beginnt. wir sehen allerlei wild und grüssen sie freundlich... der könig der löwen geniesst auf seiner düne den kühlen morgenwind und beobachtet, wie sein nachwuchs heuschrecken jagt.
die springböcke und oryxe halten ihre morgentoilette an den wasserlöchern und geniessen die ersten warmen sonnenstrahlen nach der kühlen nacht. tags ist es noch immer um die 40 grad, nachts kühlt es aber auf 15 grad ab.

wir stehen vor sechs uhr auf damit wir pünktlich um sechs am gate stehen, wenn man in die dünen rausfahren kann. in den frühen morgen stunden läuft am meisten, weil es noch kühl ist. wenn am mittag die sonne so richtig vom himmel brennt suchen alle lebewesen den schatten...

...so auch wir. die mittagshitze ist brutal und drückend, jede anstrengung wird vermieden! mittags fahren wir jeweils ins camp zurück, trinken was kühles und halten siesta im schatten, plaudern mit unseren kleinen nachbarn, beobachten vögel, affen oder freche schackale, die bei anderen nachbarn das camp nach nahrung durchsuchen und ausräumen. oder wir lesen etwas bis wir um vier erneut rausfahren.
wir verbringen fünf tage im kgalagadi und wechseln regelmässig die camps. als wir nossob früh morgens verlassen, werden wir zeugen eines seltenen schauspiels. auf der strasse sehen wir zwei puffottern. sie zählt zu den giftigsten und zugleich gefährlichsten schlangen afrikas. sie ist die einzige schlange, die nicht flüchtet wenn sie erschütterungen spürt, weil sie sehr träge ist, aber sie kann doch blitzschnell zubeissen wenn man ihr zu nahe kommt.

wir glauben, dass sich die beiden schlangen paaren und staunen über das unglaublich lange vorspiel...nach gut einer stunde sind wir aber sicher, dass es sich um einen rivalenkampf zweier männchen handelt. die beiden schlange lassen sich von nichts ablenken, und drücken sich, begleitet von lautem fauchen, gegenseitig auf den boden. die schlange, die jeweils unten liegt, wirft mit schnellen bewegungen die oben liegende schlange weg. das gegenseitige reiben der schuppigen haut ist je nach reibung für die eine schlange unangenehm. es war faszinierend, diesen kampf zu verfolgen. er war noch nicht beendet, als wir nach 1,5 stunden weiterfuhren. an diesem tag haben wir drei puffotern gesehen.
der kgalagadi bietet von allem etwas. die grössten wie die kleinsten kommen dort auf ihre rechnung. nach den regenfällen der letzten tage hat es für alle genügend nahrung. die wildblumen schiessen aus dem roten sandboden und lassen die landschaft in einem hellen gelb erscheinen und in den sonst trockenen flussläufen, wächst grünes saftiges gras.
wir haben die jahreszeit perfekt getroffen. die gelben und roten wildblumen auf den roten dünen sind wunderschön und geben einen fanthastischen kontrast zu den grün bewachsenen flussläufen. mann muss aber jeden tag, vor allem gegen abend mit regen rechnen... ... und das sind dann jeweils ungemütliche heftige gewitter. sicher sieht man weniger tiere, weil es auch im landesinnern wasserstellen gibt und sich die tiere an geschütztere orte zurückziehen können.

wir haben viele tiere gesehen, auch wenn es längere zeit brauchte um sie zu finden, weil sie weiter entfernt waren, oder unglaublich gut getarnt sind. fledermausohrenfüchse, schackale, allerlei gazellen, antilopen und böcke, giraffen, schlangen, adler, geier, gnus, bunte vögel, hyänen, erdmännchen, mungos usw. nur die löwen fehlten noch...liegen sie doch 20 stunden am tag irgendwo im schatten rum, und sind schwer zu finden. nur in den kühlen abendstunden erwachen sie und gehen auf jagd.

wir verlassen das camp "mata mata" und gehen auf unsere zwei stündige abendausfahrt auf der suche nach löwen. und wir werden nicht enttäuscht. an einem wasserloch treffen wir auf zwei löwinnen mit ihren jungen. löwen haben keine scheu vor menschen oder autos. und die verspielten jungen waren eher noch neugierig und kamen sehr nahe zu uns.


wir verlassen den kgalagadi nach fünf tagen und fahren via upington durch die weinregion des oranje zu den augrabisfalls die etwas südlicher liegen. in der regenzeit stürzen bis zu 19 fälle über die klippen in die eindrücklich tiefe schlucht des oranje river.

die augrabis falls sind die sechst grössten wasserfälle der welt. 146 meter stürzen die meist braunen fluten beim hauptfall in die rote granit schlucht, die neun kilometer lang und bis zu 260 meter tief ist. die grossen wassermassen kommen erst noch mit den flüssen aus dem landesinnern, aber auch bei niedrigerem wasserstand sind die fälle eindrücklich. auf verschieden wanderwegen entlang der schlucht erreicht man aussichtspunkte mit blick auf den flusslauf.
mit eric, einem luzerner, der seit dem kgalagadi die gleiche route fährt, unternehmen wir eine wanderung im gebiet des nationalparks. vereinzelt begegnen wir wildtieren, geniessen die wunderbare aussicht und kühlen uns in den pools der zuflüsse des oranje's ab. wir bleiben zwei tage in diesem schönen und interessanten park.

um euch einen eindruck der gewaltigen schlucht zu geben, habe ich aus sieben fotos ein panorama zusammengestellt.



diese region zählt über 320 sonnentage im jahr und gilt als die fruchtregion der welt. weinbaugebiete so weit das auge reicht und fruchtplantagen bis zum horizont prägen das landschaftsbild. nur dank des oranje's, der das ganze jahr genügend wasser bringt, können hier pflanzen gedeihen und überleben. ansonsten wäre hier eine wüste...
am abend sitzen wir zusammen mit yvonne, robert und eric, die schon seit dem kgalagadi jeden abend am gleichen ort übernachten wie wir, trinken wein aus der region und grillen was feines. jeder trägt etwas zu unserem gediegenen essen bei. so essen wir meist fürstlich vom salat bis zum dessert. bei den augrabis-falls trennen sich unsere wege und jeder fährt in eine andere richtung dem nächsten ziel entgegen.


wir haben uns entschieden, nordöstlich in richtung johannesburg zu fahren um in den pilanesbergen nach den big five ausschau zu halten. euch wünschen wir weiterhin einen warmen, schönen frühling...bis bald fraenzi und reto



zurück



webcounter

reto boltshausers.com